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Der Fed-Vorsitzende verwies auf den schwachen Arbeitsmarktbericht für den Monat Juli. Laut diesem war auch die Beschäftigungsentwicklung in den beiden Vormonat deutlich schwächer als zunächst ermittelt. Die Situation deute darauf hin, dass die Gefahren für die Beschäftigung zunehmen. "Sollten sich diese Risiken verwirklichen, kann dies schnell geschehen," sagte er. In so einem Fall müsse die Fed mit einer Zinssenkung gegensteuern. Powell warnte aber auch vor den Inflationsrisiken, die von Zöllen ausgingen. Er sagte auch, die Auswirkungen der Zölle auf die Verbraucherpreise seien "jetzt deutlich sichtbar", aber es sei vernünftig, davon auszugehen, dass die Auswirkungen relativ kurzlebig sein werden. "Es ist jedoch auch möglich, dass der Aufwärtsdruck auf die Preise durch Zölle eine dauerhaftere Inflationsdynamik auslösen kann", sagte er. "Das ist ein Risiko, das bewertet und mit dem umgegangen werden muss." Die Notenbank müsse beide Seiten ihres Mandates im Blick haben. Der US-Dollar geriet nach den Aussagen unter Druck. Die Renditen von US-Staatsanleihen gaben nach. Die Aktienmärkte legten hingegen zu.
Sehr zum Ärger von US-Präsident Donald Trump hatte die Federal Reserve den Leitzins Ende Juli in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent belassen. Powell zufolge wollte die Fed erst mehr Klarheit darüber gewinnen, wie sich die Zollerhöhungen auf die Inflation und den Arbeitsmarkt auswirken. Allerdings hatten auf der Sitzung zwei Währungshüter gegen die Mehrheit im Offenmarktausschuss für eine Senkung gestimmt. Das ist ungewöhnlich für die Federal Reserve, bei der es zuletzt Ende 1993 zwei Abweichler gegeben hatte.
Trump hat seitdem den Druck auf die unabhängige Notenbank und ihren Chef noch mal erhöht. Der Republikaner fordert von Powell schon seit längerem tiefere Zinsen. Die nächste Zinssitzung der Fed findet am 16. und 17. September statt.