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Das Kundenbindungsprogramm verfügt nach eigenen Angaben über 4,5 Millionen Clubmitglieder. Bestehende jö-Mitglieder, die bisher nur die physische Karte genutzt haben, können auf Wunsch ihre Mitgliedschaft auf die digitale Variante umstellen, indem sie sich in der jö-Smartphone-App anmelden. Im Zuge des Umstiegs von Kundenkarte auf App werde man Angaben zur Person wie Geschlecht, Nachname und Postadresse löschen, erklärte der Kundenclub. Bestehende jö-Karten können weitergenutzt werden. "Uns ist bewusst, dass nicht alle Menschen sofort digital umsteigen möchten oder können. Inklusion ist uns wichtig, niemand wird ausgeschlossen", hieß es von der jö-Geschäftsführung. "Alle bestehenden Karten bleiben aktiv, die digitale Mitgliedschaft ist ein Zusatzangebot".
An dem im Jahr 2019 gegründeten jö Bonus Club nehmen neben den Rewe-Töchtern Adeg, Billa, Billa Reisen, Bipa und Penny weitere Unternehmen als Partner teil: Dazu gehören aktuell die Allianz Versicherung, Foodora, Libro, OMV, Pagro, Pearle, Universal und Zgonc. Jö-Mitglieder erhalten bei jedem Einkauf sogenannte "Ös", die in Prämien umgewandelt oder gespendet werden können. Kundenbindungsprogramme, die mehrere Unternehmen umfassen, haben hierzulande in den vergangenen Jahren vielfach die bisherigen Kundenkarten der einzelnen Firmen abgelöst. Rewe hat bisher viel in den jö Bonus Club investiert. Der über die Jahre kumulierte Bilanzverlust der "Unser Ö-Bonus Club GmbH" belief sich laut Firmenbuch ("WirtschaftsCompass") auf knapp 28 Mio. Euro, im Jahr 2023 wurde ein Jahresgewinn von 1,5 Mio. Euro ausgewiesen.
Am jö Bonus Club - einer eigenständigen Rewe-Tochter - gab es mehrfach Kritik von Konsumenten- und Datenschützern. Die Datenschutzbehörde verhängte im Jahr 2022 eine Strafe in Höhe von 8 Mio. Euro gegen das Unternehmen wegen Verstößen gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). 2021 wurde der jö Bonus Club bereits von der Datenschutzbehörde zu einer Strafe von 2 Mio. Euro verdonnert.