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Gläubiger nahmen Palmers-Sanierungsplan an

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Einstieg einer "internationalen Investorengruppe" soll fixiert werden
©APA, THEMENBILD, ROLAND SCHLAGER
Die Gläubiger des insolventen Wäschehändlers Palmers haben den vorgelegten Sanierungsplan angenommen. 20 Prozent der Schulden sollen beglichen werden. Als nächster Schritt werde der Einstieg einer "internationalen Investorengruppe" fixiert, teilte Palmers am Dienstag mit. Bisher wurde der Name der möglichen Investoren nicht genannt.

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Es soll sich um ein "türkisches, börsennotiertes Unternehmen aus dem Textilbereich, flankiert von einer Private-Equity-Firma und einem Schweizer Fonds" handeln, schrieb das Nachrichtenmagazin "profil" kürzlich unter Verweis auf das Unternehmensumfeld. Die Palmers-Gläubiger sollen bald einen kleinen Teil ihres Geldes zurückbekommen. "Die erste Quotenzahlung muss bis zum 30. Juni 2025 vom Unternehmen geleistet werden, damit das Sanierungsverfahren offiziell beendet werden kann", hieß es von Palmers nach der heutigen Gläubigerversammlung am Landesgericht Wiener Neustadt.

Dem Traditionsunternehmen ging heuer das Geld aus und es musste deshalb im Februar Insolvenz anmelden. Seither wurden 47 Filialen geschlossen, über hundert Beschäftigte sowie mehrere Franchiseverträge gekündigt. Offen waren Ende April laut Unternehmensangaben noch 70 eigene Filialen und 46, die von Franchisepartnern betrieben werden. Der Personalstand der Palmers Textil AG sank auf unter 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Palmers wurde 1914 von Ludwig Palmers als Wäschegeschäft in Innsbruck gegründet und erregte ab den 1950er-Jahren vor allem durch seine Plakatwerbungen Aufmerksamkeit. Palmers war bis 2004 in Familienbesitz, gehörte dann bis 2015 Finanzinvestoren wie dem deutschen Fonds Quadriga und seitdem den Brüdern Luca und Tino Wieser sowie Matvei Hutman.

Für einen Skandal sorgte Palmers während der Coronapandemie, als der Wäschehändler gemeinsam mit dem Faserhersteller Lenzing mit dem Gemeinschaftsunternehmen Hygiene Austria in das Geschäft für FFP2-Masken einstieg, jedoch Masken aus China als "Made in Austria" ausgab. Vergangenen Herbst wollte sich Palmers noch frisches Geld von Kleinanlegern holen. Finanzierungsprobleme wurden da noch in Abrede gestellt.

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