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Mit der dritten Rollbahn, die innerhalb von zehn Jahren fertiggestellt werden könne, will der Flughafen den Angaben nach bis zu 276.000 zusätzliche Flüge ermöglichen. Die Autobahn M25 müsse dafür in einen Tunnel unter der neuen Start- und Landebahn verlegt werden. Auch bei den Terminals und der Infrastruktur soll sich am größten britischen Flughafen einiges ändern, die älteren Terminals sollen abgerissen oder modernisiert werden.
Insgesamt will der Flughafen damit künftig 756.000 Flüge und 150 Millionen Passagiere pro Jahr stemmen. Gemessen an den Passagieren ist Heathrow schon jetzt der größte Flughafen Europas. Im vergangenen Jahr zählte der Airport rund 83,9 Millionen Fluggäste.
Zum Vergleich: 2024 wurden auf dem mit Abstand größten österreichischen Flughafen Wien-Schwechat 31,7 Millionen Reisende gezählt. In Frankfurt, dem größten deutschen Airport, waren es 61,6 Millionen Fluggäste. Weltgrößter Flughafen nach Passagieren war einmal mehr Atlanta in den USA mit 108 Millionen Ankommenden, Abfliegenden oder Umsteigenden.
Die Debatte über den Ausbau des riesigen Airports zieht sich bereits seit Jahren und sorgt auch für Kritik. Ein Gegner der Pläne ist der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan. Nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur PA sagte Khan, er lehne den Ausbau wegen der "erheblichen Auswirkungen" in Bezug auf "Lärm, Luftverschmutzung und das Erreichen unserer Klimaziele" ab. Das Rathaus der britischen Hauptstadt werde die Pläne prüfen, kündigte er an.
Innerhalb der britischen Regierung dürfte sich der Flughafen hingegen über Zustimmung freuen. Finanzministerin Rachel Reeves, die sich bereits im Jänner für eine dritte Startbahn ausgesprochen hatte, sagte PA zufolge, dass die Erweiterung des Flughafens Investitionen in Großbritannien fördern und bis zu 100.000 Arbeitsplätze schaffen werde. Verkehrsministerin Heidi Alexander kündigte an, die Pläne über den Sommer prüfen zu wollen.