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WHO: Streichung von Mitteln für mRNA-Impfstoffe "schwerer Rückschlag"

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Joachim Hombach
©APA, KEYSTONE, SALVATORE DI NOLFI
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nach der Streichung staatlicher Mittel für die Forschung an mRNA-Impfstoffen durch die US-Regierung vor negativen Folgen gewarnt. "Das ist natürlich ein schwerer Rückschlag", sagte der Leiter des WHO-Beratergremiums für Immunisierung, Joachim Hombach.

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mRNA-Impfstoffe seien eine "sehr bedeutsame Technologie", schnell "anpassbar" und daher "besonders nützlich" für die Entwicklung von Impfstoffen gegen neue Gesundheitsgefahren und mögliche Pandemien, fügte Hombach an. Trotz des "bedauerlichen und zeitlich ungünstigen" Schrittes der US-Regierung sei sein Gremium aber "zuversichtlich", dass die Forschungsarbeit in diesem Bereich weitergehen werde.

US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy hatte am Dienstag die Streichung von Bundesmitteln in Höhe von rund 500 Millionen Dollar (430,89 Mio. Euro) für die Entwicklung von mRNA-Impfstoffen bekanntgegeben. Betroffen waren etwa die Entwicklung eines mRNA-Impfstoffes gegen die Vogelgrippe durch den US-Pharmakonzern Moderna sowie Programme der Pharmariesen Pfizer und Sanofi. Kennedy ist bekannt als Impfskeptiker und hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Verschwörungstheorien zu Impfstoffen verbreitet.

Bei mRNA-Impfstoffen werden - anders als bei herkömmlichen Impfstoffen - keine Krankheitserreger oder deren Bestandteile benötigt. Vielmehr werden einigen Körperzellen Teile der Erbinformation des Virus mitgegeben, geliefert wird also der Bauplan für einzelne Virusproteine. Dieser aktiviert das Immunsystem, sodass eine Schutzwirkung erfolgt.

US-Präsident Donald Trump hatte nach seinem erneuten Amtsantritt im Jänner den Austritt seines Landes aus der WHO verfügt. Laut WHO-Statuten wird die Entscheidung erst nach einem Jahr wirksam, die Beitragszahlungen an die WHO stellte die US-Regierung allerdings bereits ein. Für die WHO ist das ein harter Schlag, weil die USA zuvor traditionell ihr größter Geldgeber waren.

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