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Das Werk enthält Beiträge italienischer und internationaler Wissenschafter von einer Konferenz zum 350. Todestag Borrominis, veranstaltet 2017 von den Vatikan-Museen in Zusammenarbeit mit der Nationalakademie San Luca und der Fakultät für Architektur der römischen Universität Sapienza. Der Band, konzipiert als grundlegendes Instrument für Borromini-Studien, umfasst 440 Seiten mit 237 Abbildungen in Schwarz-Weiß und Farbe.
Francesco Borromini, einer der Begründer der barocken Architektur, errichtete in Rom Bauwerke von außergewöhnlicher Qualität, die die Entwicklung der europäischen Architektur im 17. und 18. Jahrhundert entscheidend beeinflussten. Der aus Bissone im Tessin in der heutigen Schweiz stammende Künstler gestaltete unter anderem die Kirche Sant'Agnese in Agone an der Piazza Navona, das Oratorium des Heiligen Philipp Neri sowie die Kirche San Carlo alle Quattro Fontane, ein architektonisches Juwel mit ovaler Kuppel und wellenförmiger Fassade, das von Borrominis innovativem Geist zeugt.
Sein Leben und Schaffen war aber auch geprägt von der Rivalität mit dem fast gleichaltrigen Gian Lorenzo Bernini (1598-1680), unter dessen Leitung er zunächst an der Dombauhütte des Petersdoms arbeitete. Im Ringen um die Gunst päpstlicher Auftraggeber hatte der eher introvertierte Borromini meist das Nachsehen gegenüber dem Süditaliener Bernini. Nach dem Tod mehrerer Gönner und Freunde sowie dem Verlust von Aufträgen nahm er sich kurz vor seinem 67. Geburtstag aus nicht abschließend geklärten Gründen das Leben.