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WKO-Chef Mahrer will über höheres Pensionsalter reden

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Mahrer vor einer Sitzung im Wirtschaftsministerium
©APA, GEORG HOCHMUTH
Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer will die Debatte über ein höheres Pensionsantrittsalter fortführen. Erneut losgetreten und dafür viel Kritik geerntet hatte diese vor wenigen Wochen der Präsident der Industriellenvereinigung, Georg Knill. Er forderte eine Erhöhung des Pensionsantrittsalters auf 70. Danach gefragt, meinte Mahrer am Samstag bei oe24: "Das ist sicher eine Möglichkeit, das Problem langfristig anzugehen". Kritik erntete er von FPÖ und SPÖ.

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Bei einer älter werdenden Bevölkerung dürfe man eine Debatte über die Anhebung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters nicht "verbieten". Gleichzeitig brauche man aber eine Debatte darüber, "was tun wir mit Menschen, die jetzt aktuell früher in Pension gehen". Das im Regierungsprogramm vorgesehene Paket sei ein gutes, "das muss man halt zügig angehen". In schwierigen Zeiten könne man "alles überdenken", sagte Mahrer, auch die vielen Feiertage im Frühling.

Die FPÖ sah im Wirtschaftskammer-Präsidenten den nächsten "Gesandten", den die ÖVP ausschicke, um sich für die Anhebung des gesetzlichen Pensionsalters einzusetzen - nach dem ehemaligen Landeshauptmann Wilfried Haslauer, AMS-Chef Johannes Kopf und eben Knill. Die Forderung sei eine "eklatante Respektlosigkeit gegenüber älteren Arbeitnehmern", sagte Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch in einer Aussendung. Stattdessen brauche es Maßnahmen, wie Langzeitarbeitslose sowie ältere Arbeitnehmer im Erwerbsleben gehalten oder dorthin zurückgebracht werden können.

Auch der freiheitliche Generalsekretär Michael Schnedlitz ortete einen "beispiellosen Affront gegenüber all jenen, die unser Land mit ihrer Hände Arbeit aufgebaut haben". Auch die Rolle der SPÖ sei dabei mehr als beschämend: "Es hat offenbar die sogenannte ehemalige Arbeiterpartei gebraucht, um diese Diskussion überhaupt erst zu ermöglichen. Wer jetzt beim Thema Pensionsalter den Weg der Belastung einschlägt, hat jeden Anspruch auf die Interessenvertretung der arbeitenden Bevölkerung verloren."

SPÖ-Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim reagierte prompt. Er erinnerte daran, "dass es die FPÖ war, die die Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge bei Pensionen in den Regierungsverhandlungen mit der ÖVP paktiert und mit Kickls Unterschrift als verbindliche Maßnahme nach Brüssel gemeldet hat." Die Sozialdemokraten hätten die ursprünglichen FPÖ-Pläne korrigiert und Kompensationen sichergestellt. Eine Erhöhung des gesetzlichen Pensionsalters schloss er aus, stattdessen setze man auf gesunde und altersgerechte Arbeitsplätze, etwa durch die Teilpension könnten Menschen länger im Berufsleben bleiben. Mahrer empfahl er "noch einmal in das Regierungsprogramm zu schauen". Es brauche "keine philosophischen Debatten über eine Anhebung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters, sondern konkrete Maßnahmen, damit ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer tatsächlich länger arbeiten können."

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