von
Gudkow sei am Mittwoch bei Kampfeinsätzen in einem der Grenzgebiete der Region Kursk gestorben, teilte das russische Verteidigungsministerium demnach weiters mit. Zuerst hatten russische Militärblogger über den Tod des hochrangigen Offiziers berichtet. Demnach war ein Kommandopunkt im Landkreis Korenowo nahe der Grenze zur Ukraine unter Beschuss geraten. Mehr als zehn Soldaten seien ums Leben gekommen, viele davon hochrangige Offiziere, berichtete etwa der Militärblog "Severnnyj".
Gudkow war erst im März vom russischen Präsidenten Wladimir Putin zum stellvertretenden Oberbefehlshaber der Marine ernannt worden. Sein Aufgabengebiet war die Koordinierung von Marineinfanterie und der Raketen- und Artillerieeinheiten von Küstenbatterien. Was Gudkow erreicht habe, müsse auf andere erfolgreiche Kommandanten ausgeweitet werden, lobte Putin bei der Ernennung die Kriegserfahrung des Generalmajors.
Zuvor hatte Gudkow die 155. Marineinfanterie-Brigade geleitet. "Auch als er Vizekommandant der Flotte wurde, hat er nicht aufgehört, persönlich zu den Positionen unserer Marineinfanteristen zu fahren", schrieb Gouverneur Koschemjako in seinem Nachruf.
Weil die Einheit offiziell in Wladiwostok stationiert ist, kondolierte der Gouverneur der Region, Koschemjako. Die Brigade wurde aber kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs in die Ukraine abkommandiert. Besonders schwere Verluste haben die Marineinfanteristen bei der Schlacht um die ostukrainische Stadt Wuhledar erlitten. Kiew wirft der Brigade die Beteiligung an Kriegsverbrechen vor.
Gudkow ist nicht der erste russische General, den die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen die Invasion tötete. Bestätigt wurde - einschließlich Gudkow - bisher der Tod von zwölf Offizieren im Generalsrang.
Der Einschlag einer russischen Rakete in der ukrainischen Hafenstadt Odessa hatte unterdessen nach Behördenangaben Tote und Verletzte zur Folge. Eine ballistische Rakete mit Streumunition sei auf die Hafeninfrastruktur geschossen worden, sagte der Militärgouverneur von Odessa, Oleh Kiper, im Fernsehen. "Leider sind zwei Menschen getötet worden, drei Menschen haben Verletzungen erlitten, ihnen wird derzeit vor Ort medizinische Hilfe geleistet", fügte er hinzu.
Der Beschuss erfolgte demnach zur Mittagszeit. Laut der ukrainischen Luftwaffe wurde die Rakete von der Halbinsel Krim aus abgeschossen, die Russland bereits 2014 annektiert hatte und als Aufmarschgebiet für seine Truppen im Krieg nutzt.
Odessa am Schwarzen Meer ist aufgrund der relativen Frontnähe eine der häufig beschossenen Städte in der Ukraine. So wurden erst in der Nacht zuvor sechs Personen, darunter zwei Kinder, verletzt, als eine russische Drohne in einem neunstöckigen Wohnhaus einschlug.