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"Er tötet unnötigerweise eine Menge Menschen, und ich spreche nicht nur von Soldaten", schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. "Raketen und Drohnen werden auf Städte in der Ukraine geschossen, ohne jeglichen Grund."
Zugleich machte Trump auch dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Vorwürfe. Er tue seinem Land keinen Gefallen, wenn er so rede, wie er es tue. "Alles, was aus seinem Mund kommt, verursacht Probleme, das gefällt mir nicht, und das sollte besser aufhören", schrieb Trump. Dies sei ein Krieg, der nie begonnen hätte, wenn er Präsident gewesen wäre, fügte Trump hinzu. "Das ist Selenskyjs, Putins und (Joe) Bidens Krieg, nicht "Trumps"." Er helfe nur, "die großen und hässlichen Feuer zu löschen, die durch grobe Inkompetenz und Hass entstanden sind." ́
Zugleich warnte der Republikaner davor, dass jeder Versuch Moskaus, im Zuge seiner Invasion in dem Nachbarland das gesamte ukrainische Territorium zu erobern, zum "Untergang" Russlands führen werde. Er selbst habe "immer gesagt, dass er die ganze Ukraine will, nicht nur ein Stück davon", erklärte Trump mit Bezug zu Putin. "Vielleicht erweist sich das als richtig, aber wenn er das tut, wird es zum Untergang Russlands führen", schrieb Trump.
Bereits zuvor hatte sich der Republikaner zunehmend verärgert über den Kremlchef geäußert. "Ich bin nicht glücklich damit, was Putin macht", sagte Trump am Sonntag (Ortszeit) vor Journalisten. "Er tötet viele Menschen, und ich weiß nicht, was zum Teufel mit Putin los ist", betonte er vor seinem Abflug aus New Jersey nach Washington. Weiter sagte er mit Blick auf Putin: "Ich kenne ihn schon lange und bin immer gut mit ihm ausgekommen. Aber er schickt Raketen in Städte und tötet Menschen, und das gefällt mir überhaupt nicht." Auf die Nachfrage einer Journalistin, ob er auch neue Sanktionen gegen Russland in Erwägung ziehe, sagte Trump: "Absolut, er tötet viele Menschen, ich weiß nicht, was mit ihm nicht in Ordnung ist."
Deutschlands Außenminister Johann Wadephul sieht die Verbündeten der von Russland angegriffenen Ukraine in den Bemühungen für eine Waffenruhe durch Kremlchef Putin getäuscht. "Putin tritt die Menschenrechte mit Füßen, das ist ein Affront auch gegen den US-Präsidenten Donald Trump", sagte der CDU-Politiker in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin". Trump habe sich ja sehr bemüht, Putin an den Verhandlungstisch zu bekommen - "und jetzt diese Reaktion".
Wadephul sagte weiter, man sehe daran, Putin wolle keinen Frieden. "Er will den Krieg fortführen und das dürfen wir ihm nicht gestatten." Deswegen würden im europäischen Rahmen weitere Sanktionen vorbereitet und beschlossen. "Es wird eine klare Reaktion des Westens geben und ich denke auch von den Vereinigten Staaten von Amerika."
Trump hatte in der Vergangenheit immer wieder Bewunderung für Putin geäußert. Im Wahlkampf hatte er behauptet, er könne den Ukraine-Krieg binnen 24 Stunden beenden. In den vergangenen Wochen hat Trump allerdings wiederholt seine Frustration über Moskaus Haltung in den festgefahrenen Waffenruhe-Verhandlungen mit Kiew geäußert.
Die russischen Streitkräfte hatten die Ukraine in den Nächten auf Samstag und Sonntag mit Raketen, Marschflugkörpern und Hunderten Drohnen massiv bombardiert. Auch in der Nacht auf Montag wurden weitere Attacken gemeldet. Durch die schwersten Angriffe seit Monaten wurde mehr als ein Dutzend Menschen getötet, Dutzende wurden verletzt. Die neuen Angriffe ereigneten sich vor dem Hintergrund des größten Gefangenenaustausches zwischen Russland und der Ukraine seit dem Beginn des Kriegs vor gut drei Jahren.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Russland Terror vor und forderte vom Westen mehr Druck auf Moskau. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg. Trump möchte ein Ende der Kämpfe erreichen - Kritiker werfen ihm aber vor, dabei nicht genügend Druck auf Russland auszuüben.
Selenskyj schlägt einer Idee Trumps folgend eine bedingungslose 30-tägige Waffenruhe vor, um Raum für Verhandlungen zu schaffen. Putin ist dazu bislang nicht bereit. Er besteht dafür auf Bedingungen, bei denen sicher ist, dass sie die Ukraine nicht akzeptieren wird.
WASHINGTON, DC - MAY 25: U.S. President Donald walks on the the south lawn of the White House on May 25, 2025 in Washington, DC. Trump addressed West Point military graduates in New York state Saturday afternoon and spent time at his golf club in Bedminster, New Jersey. Tasos Katopodis/Getty Images/AFP (Photo by TASOS KATOPODIS / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP)