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Er sei sicher, dass Wohlgemuth ein "gutes Ergebnis" bei der Vorsitzendenwahl erzielen werde, so Babler. Dass es in Zukunft aufgrund des erzwungenen Rücktritts von Dornauer noch zu nachträglichen Verwerfungen kommen könnte, erwartete der SPÖ-Chef nicht: "Das Thema ist abgeschlossen. Das ist eine Frage der Vergangenheit." Über 380 Delegierte waren zum Landesparteitag erschienen. Sie empfing gleich zu Beginn eine futuristisch anmutende "Lasershow" samt akrobatischer Einlagen. Neben Babler waren an bundespolitischer Prominenz auch Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner und Staatssekretärin Michaela Schmidt anwesend.
Der frühere ÖGB-Landeschef Wohlgemuth folgt auf Dornauer, weil dieser vergangenen November über einen Jagdausflug mit René Benko gestolpert war. Wohlgemuth hatte den Sellrainer, der ebenfalls am Parteitag zugegen war, bereits im Dezember als roter Landeshauptmannstellvertreter in der Regierung mit der ÖVP beerbt. Nun, sechs Monate später, übernimmt der 38-jährige bisherige geschäftsführende Vorsitzende auch hochoffiziell das Führungszepter in der Landespartei.
Wohlgemuth ist wenig überraschend der einzige Kandidat für den Parteivorsitz. Entsprechend deutlich wird wohl das Votum der Delegierten bzw. Mitglieder ausfallen, das für den späten Nachmittag erwartet wurde. Eine Messlatte dürften dabei auch die Vorsitzenden-Wahl-Ergebnisse seines Vorgängers Dornauer sein. Im Jahr 2019 hatte dieser - damals noch in Opposition - im Vorfeld Elisabeth Blanik nicht ganz friktionsfrei abgelöst und war beim darauffolgenden Landesparteitag im Februar 2019 auf 85 Prozent der Delegiertenstimmen gekommen. Bei seiner Wiederwahl im Mai 2022 - wenige Monate vor der Landtagswahl - schnitt der 42-Jährige deutlich besser ab und landete bei 95 Prozent.