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Selenskyj dankt Europäern für Unterstützung vor Gipfel

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Selenskyj: Der Krieg müsse auf faire Weise beendet werden
©APA, GETTY IMAGES NORTH AMERICA, POOL
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den europäischen Staats- und Regierungschefs für ihre Unterstützung vor dem Gipfel von US-Präsident Donald Trump mit Kremlchef Wladimir Putin gedankt. Der Krieg müsse auf faire Weise beendet werden, er sei deshalb allen dankbar, die auf der Seite der Ukraine stehen, sagte Selenskyj. Sein Land verteidige europäische Sicherheitsinteressen.

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Kiews Außenminister Andrij Sybiha warnte auf der Plattform X vor "Geschenken" an den Aggressor. "Jedes Zugeständnis wird zu weiterer Aggression führen."

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas forderte am Sonntag, die Ukraine und die EU in ein mögliches Abkommen zwischen den USA und Russland zur Beendigung des Krieges einzubeziehen. Dies sei eine Frage der Sicherheit der Ukraine und ganz Europas, teilte sie mit. Für Montag kündigte sie zudem ein Treffen der EU-Außenminister an, um die nächsten Schritte zu besprechen.

An diesem Freitag wollen Trump und Putin im US-Bundesstaat Alaska über eine mögliche Friedenslösung in dem seit fast dreieinhalb Jahren dauernden russischen Angriffskrieg verhandeln. Selenskyj, der nicht eingeladen ist, befürchtet, dass über die Ukraine hinweg entschieden wird. Er lehnt auch einen von Trump erwähnten Verzicht auf ukrainische Gebiete kategorisch ab – und lobte eine Erklärung der Europäer vom Samstagabend, nach der keine Entscheidung über die Ukraine getroffen werden dürfe, ohne das Land selbst daran zu beteiligen.

Der frühere Kremlchef Dmitri Medwedew, der Vizechef des nationalen Sicherheitsrates in Moskau ist, warf den Europäern vor, sie wollten eine Einigung auf einen Frieden verhindern. Nach Moskauer Angaben arbeiten Russen und Amerikaner intensiv an einem Plan zur Lösung des Ukraine-Konflikts.

Nach mehreren Telefonaten Putins mit Trump soll das Treffen nun das erste werden, seit der US-Präsident das Amt im Jänner wieder übernommen hat. Die beiden hatten sich in Trumps erster Amtszeit mehrfach persönlich getroffen. Das letzte Treffen Putins mit einem US-Präsidenten liegt mehr als vier Jahre zurück. 2021 hatte der Kremlchef US-Präsident Biden in Genf getroffen.

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko plädiert unterdessen für eine Verhandlungslösung. "Wir müssen eine diplomatische Lösung finden", sagte Klitschko der "Bild"-Zeitung in Kiew. "Jeder in unserem Staat, in unserem Land ist müde von diesem Krieg", sagte er. "Leider haben wir für diesen Krieg einen riesigen Preis bezahlt: Die Leben von unseren Patrioten, von unseren Soldaten, von unseren Bürgern. Hunderte von Städten sind zerstört. Ein großer Teil der Ukraine ist von Russland okkupiert."

Zu Forderungen Russlands nach Gebietsabtrennungen sagte Klitschko, es sei noch "viel zu früh" für solche Gespräche - schloss dabei einen Verzicht auf Gebiete aber nicht explizit aus. Das sei eine Frage für Selenskyj, sagte Klitschko. "Er muss schwierige Entscheidungen treffen." Ein Teil der Menschen werde nie bereit sein, einen Teil des Landes an Russland abzutreten, sagte der frühere Box-Weltmeister.

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