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Israelische Großoffensive im Gazastreifen begonnen

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Israelische Panzer an der Grenze zum Gazastreifen
©AFP, APA, JACK GUEZ
Israel hat nach eigenen Angaben die neue Großoffensive im Gazastreifen eingeleitet. Im Laufe des Freitags habe die Armee damit begonnen, "umfangreiche Angriffe durchzuführen und Truppen zu mobilisieren, um die operative Kontrolle in Gebieten des Gazastreifens zu erlangen", teilte das Militär in der Nacht auf Samstag mit. Dies sei Auftakt zur "Erreichung der Kriegsziele" - einschließlich der Freilassung von Geiseln und der Zerschlagung der Terrororganisation Hamas.

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Die israelische Regierung hatte jüngst angekündigt, den Einsatz im Gazastreifen ausweiten zu wollen. Israelische Medien hatten berichtet, dies solle nach dem Ende der Reise von Trump in die Region passieren, sollte bis dahin kein neues Gaza-Abkommen erzielt werden. Inzwischen hat Trump seinen mehrtägigen Besuch in der Golfregion beendet. Ein neuer Deal ist weiter nicht in Sicht.

Bei den jüngsten Angriffen der israelischen Armee waren nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde in Gaza Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Die israelische Nachrichtenseite "ynet" hatte unter Berufung auf Sicherheitsbeamte gemeldet, die massiven Angriffe seien eine Vorbereitung auf den Einmarsch weiterer Truppen. Die neue Militäroffensive unter dem Namen "Gideon's Chariots" dürfte die Notlage der Menschen in dem dicht besiedelten und nach mehr als eineinhalb Jahren Krieg großflächig zerstörten Gazastreifen weiter verschärfen. Die UNO und Hilfsorganisationen warnen vor Hungersnot.

UNO-Nothilfekoordinator Tom Fletcher sagte indes, er wolle keine mit einem alternativen US-Vorschlag für Hilfslieferungen nach Gaza verschwenden. "An diejenigen, die eine alternative Methode für die Hilfsverteilung vorschlagen: Lasst uns keine Zeit verschwenden. Wir haben bereits einen Plan", erklärt er in einer Mitteilung. Die Vereinten Nationen hätten 160.000 Paletten mit Hilfsgütern, die sofort in das palästinensische Gebiet gebracht werden könnten. Israel blockiert die Lieferung humanitärer Hilfe seit 75 Tagen.

Die von den USA unterstützte Gaza Humanitarian Foundation will Ende Mai mit der Verteilung von Hilfsgütern beginnen. Sie will mit US-Sicherheits- und Logistikfirmen zusammenarbeiten. Kreisen zufolge hat sich Israel bereits dazu verpflichtet, der US-Stiftung Hilfslieferungen zu ermöglichen. Fletcher sagte, die UNO werde nicht mit der Organisation zusammenarbeiten, weil ihr Verteilungsplan nicht unparteiisch, neutral oder unabhängig sei. Dagegen würden 9.000 Lastwagen der UNO nur darauf warten, in den Gazastreifen gelassen zu werden. "Wir haben die Mitarbeiter. Wir haben die Verteilungsnetzwerke. Wir haben das Vertrauen der Gemeinschaften", betonte er.

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