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Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte am Montag in London: "Wir sind überzeugt, dass die einzige Lösung die Zweistaatenlösung ist." Hilfen für die Zivilbevölkerung dürften niemals politisiert werden. Starmer sagte, die Lage in Gaza sei nicht zu tolerieren. Deshalb werde auf Ebene der Staatschefs an Lösungen gearbeitet.
Die Politiker antworteten in der britischen Hauptstadt während einer Pressekonferenz auf die Frage, ob das, was im Gazastreifen geschehe, als Völkermord zu bezeichnen sei. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte zuvor Pläne bestätigt, dass seine Regierung die Einnahme des gesamten Gazastreifens verfolgt. Israel hatte vor wenigen Tagen eine Großoffensive mit massiven Luftangriffen und dem Einsatz von Bodentruppen gestartet.
Inmitten der Ausweitung der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen hatte der israelische Regierungschef Benjamin Netanyahu betont, eine Hungersnot müsse dort auch "aus diplomatischen Gründen" verhindert werden. "Wir dürfen die Bevölkerung nicht im Hunger versinken lassen, sowohl aus praktischen als auch aus diplomatischen Gründen", sagte Netanyahu am Montag in einem Video im Onlinedienst Telegram. Zugleich erklärte Netanyahu, Israel werde Kontrolle über "das gesamte Territorium" des Gazastreifens übernehmen.
Netanyahus Büro hatte am Sonntag angekündigt, dass Israel wieder Hilfslieferungen zulassen werde. Die Einfuhr einer "Grundmenge an Lebensmitteln" solle sicherstellen, "dass sich keine Hungersnot im Gazastreifen entwickelt", hieß es in einer Mitteilung. Am Montag sagte Netanyahu, dass selbst die Freunde Israels die "Bilder vom Massenhunger" nicht tolerieren würden.
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, kritisierte am Montag die humanitäre Lage im Gazastreifen: "Zwei Millionen Menschen hungern", während "Tonnen von Essen an der Grenze blockiert werden, nur Minuten entfernt". Das Risiko einer Hungersnot in Gaza steige durch das "absichtliche Zurückhalten" humanitärer Hilfe.
Das UNO-Büro für humanitäre Angelegenheiten (OCHA) erklärte, Gespräche zur Wiederaufnahme von Hilfslieferungen in das palästinensische Gebiet zu führen. "Wir wurden von den israelischen Behörden angesprochen, um beschränkte Hilfslieferungen wieder aufzunehmen". Die Organisation sei mit Israel in Gesprächen dazu, "wie das unter den gegebenen Umständen möglich sei", teilte OCHA mit.