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Stocker und Babler sitzen fest im Sattel – vorerst

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Andreas Babler und Christian Stocker

©IMAGO/Isabelle Ouvrard

Trotz miserabler Umfragewerte haben der ÖVP-Obmann und der SPÖ-Vorsitzende vorerst nichts zu befürchten: Auch Kritiker in ihren Reihen wissen, dass es ein Fehler wäre, sie jetzt abzulösen.

Analyse der Woche

Dass die ÖVP mit Christian Stocker bei kommenden Wahlen triumphieren kann, bezweifeln dort ähnlich viele wie in der SPÖ, dass es Andreas Babler noch schafft, ihr große Zugewinne zu bescheren. Auch diesen Leuten ist jedoch bewusst, dass es viele Gründe dafür gibt.

Dass das nicht zuletzt auch mit den äußeren Umständen zu tun hat: Wenn ein Budget saniert und an fast allen Ecken und Enden gespart werden muss; wenn Monat für Monat die Meldung kommt, dass die Arbeitslosigkeit weiter steige; und wenn aufgrund der Teuerung sehr viele Menschen das Gefühl haben, dass sie sich immer weniger leisten können, dann können Regierende eher nur verlieren; dann ist es schwer für sie, gute Umfragewerte zu liefern.

Denkbar ungünstiger Zeitpunkt

Das ist etwas, was bei den Ablösespekulationen untergeht: Derzeit würde es keinen Sinn machen, den ÖVP-Obmann oder den SPÖ-Vorsitzenden und damit auch den Bundeskanzler bzw. den Vizekanzler auszutauschen.

Es wäre ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt, in der Sozialdemokratie beispielsweise darauf zu setzen, etwa mit Christian Kern oder wem auch immer die Stimmung drehen zu können. Allein schon aufgrund der äußeren Umstände und der damit einhergehenden Probleme für Regierende würde man Gefahr laufen, nach wenigen Monaten um eine Enttäuschung reicher zu sein und eine Chance vertan zu haben.

Keine Wahlen in Sicht

Und zwar ohne größte Not. Es stehen ja keine Wahlen an in absehbarer Zeit. Das ist ein entscheidender Punkt: Vielleicht sind in einem Jahr zwar weitere Sparpakete nötig und hat eine Mehrheit der Menschen noch immer nicht den Eindruck, dass sich die Verhältnisse für sie auch nur stabilisieren.

Sollten die Umfragewerte auch dann aber Grund zur Annahme geben, dass es beim Wahlreigen ab dem Urnengang in Oberösterreich im Herbst 2027 schmerzliche Niederlagen setzt für ÖVP und SPÖ, wird es ungleich kritischer sein für Stocker und Babler als es heute ist: Dann nämlich ist der Druck für ihre Parteien wirklich groß, alles auf eine Karte zu setzen und sich von der Spitze her zu erneuern.

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