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Content Marketing im B2B: Warum Klicks nicht alles sind

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4 min

Fabienne Hamberg, Carolin Schmitz und Thomas Heimer

©Niklas Schaubelt / Marketing Club Österreich

Beim Clubabend des Marketing Club Österreich drehte sich alles um erfolgreiches Content Marketing im B2B-Bereich. Expert:innen von Salesforce, Frequentis und Waterdrop zeigten, warum „One fits all“ nicht funktioniert – und warum Regionalität, KI und Strategie heute wichtiger sind denn je.

Wiener Innenstadt, Audi House of Progress, rund 100 Gäste – und eine zentrale Frage: Wie wird Content Marketing im B2B-Sektor nicht nur klick-, sondern auch umsatzstark? Der Marketing Club Österreich (MCÖ) lud am Montag zum Clubabend mit B2B-Schwerpunkt – und bot einen Abend voller Insights, Learnings und einem klaren Fazit: Erfolgreicher Content muss heute mehr können als nur zu unterhalten.

„Content ist kein Selbstzweck“, eröffnete MCÖ-Präsident Andreas Ladich den Abend – und übergab das Wort an die Leiterinnen der neu gegründeten MCÖ-B2B-Unit: Gabriele Schöngruber (AGRANA) und Nicole Schlögl-Slavik (Österreichische Post). Ihr gemeinsames Credo: Nur wer seine Zielgruppe versteht, kann relevanten Content liefern, der echten Mehrwert bietet – und somit auch wirtschaftlich wirksam wird.

Think global – act local

Mit Spannung erwartet: die Keynote von Carolin Schmitz, Content Marketing Managerin bei Salesforce. Ihre preisgekrönte „Salesblazer“-Kampagne ist ein Musterbeispiel dafür, wie Thought Leadership im B2B funktioniert – mit Bildung, Community und klarer Positionierung. „Wir sprechen unsere Salesblazer ganz gezielt an – aber nicht überall gleich“, so Schmitz. Statt simpler Übersetzung setzt Salesforce auf Transcreation, also die kreative Adaption von Inhalten für regionale Märkte. „Das kostet Zeit und Geld – zahlt sich aber aus.“

Was es dafür braucht? Ein solides, global abgestimmtes Fundament – von Tools über SEO-Frameworks bis hin zu einheitlichen CI-Vorgaben. Denn Content Marketing ist keine Insel. „Synergien zwischen Disziplinen, Ländern und Formaten sind essenziell“, betont Schmitz.

Wasser, Sicherheit und KPIs

Wie unterschiedlich B2B-Content funktionieren kann, zeigte der anschließende Panel-Talk mit Fabienne Hamberg (Frequentis) und Thomas Heimer (Waterdrop), moderiert von Schöngruber. Während Frequentis sicherheitskritische Kommunikationslösungen mit jahrelangen Sales-Zyklen vermarktet, positioniert sich Waterdrop agil im Lifestyle-Bereich – mit Content, der schnell und mutig auf Trends reagiert.

„Wir leben vom Momentum“, sagt Heimer. Bei Frequentis hingegen zählen vor allem Langfristigkeit, Vertrauen und Events. 80 Messen und Kund:innenveranstaltungen pro Jahr sprechen eine klare Sprache. Beide Unternehmen eint jedoch der Anspruch, ihre Zielgruppen individuell und präzise zu adressieren – über Inhalte, die relevant sind und nicht austauschbar wirken.

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Knapp 100 Marketer:innen folgten der Einladung des Marketing Club zum Clubabend.

 © Niklas Schaubelt / Marketing Club Österreich

KI: Fluch, Segen oder nur ein Tool?

Und wie sieht es mit künstlicher Intelligenz aus? Einigkeit herrschte am Podium: KI ersetzt keine kreativen Köpfe – zumindest noch nicht. Prompting will gelernt sein, und Tools wie ChatGPT oder Claude dienen derzeit vor allem als Ideengeber. „KI ist wertvoll, wenn sie richtig eingesetzt wird – aber sie nimmt uns das Denken nicht ab“, so der Tenor.

Fazit: Ob global oder lokal, lang oder kurz, menschlich oder KI-gestützt – Content Marketing im B2B lebt von Strategie, Authentizität und Zielgruppenkenntnis. Oder, wie es eine Teilnehmerin beim Abschiedsdrink formulierte: „Wer nur auf Klicks schaut, verpasst den Umsatz.“

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