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Song Contest 2015 brachte in Wien Ampelpärchen zum Leuchten

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Gleichgeschlechtliches Ampelsujet in Wien
©APA, HELMUT FOHRINGER, THEMENBILD
Der Song-Contest-Gewinner JJ war nach seinem Triumph in Basel noch nicht einmal gelandet, da haben sich am Sonntag bereits erste Städte als möglicher Austragungsort für die Ausgabe 2026 in Österreich in Stellung gebracht - darunter auch Wien. Die Hauptstadt war bereits 2015 Gastgeberin für das Megaevent. Und Spuren davon finden sich immer noch in der Metropole. Sichtbarstes Erbe sind die zahlreichen Ampelpärchen.

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Im Vorfeld des Großspektakels ließ die Stadt nämlich an diversen Fußgängerkreuzungen die herkömmlichen Single-Ampelmännchen gegen hetero- und homosexuelle Paare austauschen. Die Aktion sorgte weit über die Landesgrenzen für Furore, selbst die BBC oder die "New York Times" berichteten über die originellen Leuchtsignale. Ursprünglich als temporäres Statement geplant, blieben die Ampelpärchen nach dem ESC ein fixer Bestandteil des Stadtbildes und wurden in anderen Städten auch außerhalb Österreichs kopiert. Gewissermaßen als Nachklang etablierten sich bald darauf erste Zebrastreifen in Regenbogenfarben.

Apropos Buntheit: Der Song Contest 2015 mit seiner breiten queeren Fanbase war für Wien auch ein perfektes Vehikel, um die Stadt international noch stärker als queerfreundliche City zu verankern. Dass mit dem Sieg Conchitas 2014 eine genderfluide Kunstfigur den ESC nach Österreich holte, passte da wunderbar ins Konzept.

Als Austragungsort diente vor zehn Jahren die Wiener Stadthalle als größte Eventlocation des Landes. Künstlerschaft wie Publikum profitieren noch heute von der damaligen Modernisierung des 50er-Jahre-Bauwerks. Denn neben zahlreichen eventbezogenen Einbauten - von Bühnenelementen bis zu Dolmetscherkabinen - wurde auch eine Klimaanlage installiert, die immer noch für kühle Luft sorgt. Nicht zuletzt die Entscheidung, eine neue Eventhalle für Großveranstaltungen in St. Marx zu bauen, hat ihre Wurzeln in den Erfahrungen der ESC-Ausrichtung. Als Location für kommendes Jahr kommt sie allerdings nicht infrage, ist die Fertigstellung doch erst für 2030 geplant.

Auch in Sachen Tourismuskapazitäten hat Wien aufgerüstet. Laut Wiener Wirtschaftskammer stehen heute zusätzliche 18.000 Betten und damit etwa ein Viertel mehr als 2015 zur Verfügung. Kammerpräsident Walter Ruck meinte am Montag in einer Aussendung, dass allein die Buchungslage von vor zehn Jahren heute einen zusätzlichen Umsatz für die Hotellerie bedeuten würde. Insofern unterstütze man die Stadt bei ihrer Bewerbung als Austragungsort, sei der ESC 2026 doch eine "unglaubliche Chance für Wien, die wir uns nicht entgehen lassen sollten." Denn allein der Werbewert, der durch die immensen Zuschauerzahlen weltweit lukriert werde, "geht in die dreistelligen Millionenbeträge".

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