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Experten für Orthopädie und Unfallchirurgie raten: Entscheidend ist, in Bewegung zu bleiben. "Schon kleine Routinen im Alltag machen einen großen Unterschied", sagt Prof. Christoph H. Lohmann.
Sinkende Temperaturen und feuchte Witterung drosseln die Durchblutung, Bänder und Sehnen werden starrer, die Gelenkflüssigkeit verändert sich. Kalte Feuchtigkeit kann Schwellungen fördern, Luftdruckschwankungen die Schmerzen verstärken. Besonders betroffen: Menschen mit Arthritis, Arthrose, Rheuma sowie Muskel- und Sehnenerkrankungen – aber auch Patientinnen in den Wechseljahren sowie Personen mit Über- oder Untergewicht.
Regelmäßige Aktivität stärkt Muskeln, hält Gelenke geschmeidig und beugt Stürzen vor. "Gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen, Walking oder Physiotherapieübungen sind besonders geeignet", sagt Prof. Bernd Kladny. Vor allem gleichmäßige Bewegungen – etwa lockeres Gehen, Heimtrainer oder leichte Gymnastik – bereiten den Körper gut vor. Bei Aktivitäten im Freien empfiehlt sich ein Schal oder Tuch vor Mund und Nase, weil Bronchien empfindlich auf kalte Luft reagieren.
Wer in der dunklen Jahreszeit wenig aktiv ist, verliert Muskelkraft und Koordination – das erhöht das Sturzrisiko und kann Herz-Kreislauf-Beschwerden begünstigen. Häufig entsteht eine Schmerzspirale: Schmerzen führen zu weniger Bewegung, weniger Bewegung führt zu mehr Schmerzen.
Umgekehrt wirkt mehr körperliche Aktivität nicht nur günstig auf den Bewegungsapparat, sondern auch auf Lungen- und Herzgesundheit sowie Psyche, so die Experten.
Wenn Schmerzen nicht klar mit Kälte erklärbar sind, mehrere Gelenke gleichzeitig betroffen sind oder die Beweglichkeit plötzlich eingeschränkt ist, sollten Betroffene eine orthopädische Praxis aufsuchen. Je nach Befund helfen Physiotherapie, Wärme und gezielte Übungen; kurzfristig auch Medikamente oder manuelle Verfahren.
WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/APA/dpa-tmn/Christin Klose/Christin Klose