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Und: Glaubt man den Versprechen von Nahrungsergänzungsmittel-Herstellern, sollen Kapseln mit Betacarotin und anderen Carotinoiden auch für einen natürlichen Sonnenschutz der Haut und eine sanfte Bräune sorgen.
An letzterem ist etwas dran: Betacarotin kann dem Körper eine gewisse Brauntönung verleihen, so die Verbraucherschützerin Angela Clausen. Der Farbstoff kann sich nämlich in der Haut einlagern.
Einen umfassenden Schutz vor der Sonne darf man von den Kapseln hingegen nicht erwarten. Er fällt "allenfalls geringfügig" aus. Das zeigten Erkenntnisse der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA).
Heißt: Um sich gut vor Sonnenbrand und Hautkrebs zu schützen, sollte man Haut, die nicht von Kleidung bedeckt ist, weiterhin mit einer Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor einschmieren.
Nur wenige, kleine Studien konnten der EFSA zufolge einen positiven Nutzen in Sachen Sonnenschutz durch Betacarotin zeigen. Dafür nahmen die Testpersonen jedoch mindestens zehn Wochen lang täglich mehr als 20 Milligramm davon zu sich. Das ist deutlich mehr als die 3,5 Milligramm, die das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) als maximale Betacarotin-Tagesdosis in Nahrungsergänzungsmitteln definiert hat.
Denn eine hohe Aufnahme von Betacarotin über Nahrungsergänzungsmittel birgt auch Risiken. Der Stoff kann den Verbraucherschützer bei Raucherinnen und Rauchern Krankheiten wie Lungenkrebs fördern.
Viele der Sonnenkapseln, die es auf dem Markt gibt, machen nicht auf die Risiken aufmerksam. Gerade einmal 9 von 23 Kapseln, die sich die Verbraucherschützer für einen Marktcheck angeschaut haben, kommen mit dem Hinweis, dass sie als Sonnenschutz nicht ausreichen. Die Auswertung zeigt auch, dass bloß 3 der 23 Produkte die BfR-Höchstmengenempfehlung von 3,5 Milligramm pro Tag einhalten.
BERLIN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/gms/Robert Günther/Robert Günther