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Schlafmasken: Das können sie wirklich

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3 min

©IMAGO / Shotshop

Von Melatoninsprays über Hörbücher bis hin zu Aromatherapie, es gibt viele Tools, die dabei helfen sollen, erholsamer und tiefer zu schlafen. Auch Schlafmasken erfreuen sich eines Comebacks, vor allem solche, die durch maximale Abdunklung und sanften Druck auf die Augenpartie besseren Schlaf versprechen. Was die Masken wirklich können.

Was lange als Flugzeugaccessoire belächelt wurde, erlebt ein Comeback im Schlafzimmer. Immer mehr Menschen berichten von besserem Schlaf durch das Tragen einer beschwerten Schlafbrille, die mit „Deep Pressure Stimulation“ arbeitet.

Dunkelheit fördert besseren Schlaf

Schlafmasken schirmen Lichtreize ab, und genau das soll sich, diversen Herstellern zufolge, entscheidend auf den Schlaf auswirken. Wahr ist: Licht – insbesondere von Bildschirmen – hemmt die Ausschüttung von Melatonin, dem körpereigenen „Schlafhormon“. Diese regelt den Tag-Nacht-Rhythmus und wird vornehmlich bei Dunkelheit freigesetzt. Wer also mit Tablet ins Bett geht und beispielsweise noch Filme oder Videos vor dem Schlafengehen darauf schaut, wird mit 100 Mal intensiveren Lichtreizen konfrontiert als bei Vollmond.

Gerade am Abend wird dadurch die körpereigene Melatoninproduktion gehemmt und man riskiert leichteren, schlechteren Schlaf und häufigere Wachphasen. Eric Zhou, Forscher an der Harvard Universität, mahnt, dass selbst einfache Straßenlaternen den Schlaf negativ beeinflussen können. Er empfiehlt, jegliche Lichtquelle aus dem Schlafzimmer zu verbannen und das Schlafzimmer so gut wie möglich abzudunkeln.

Eine Studie der Universität Cardiff, die 2022 im Fachjournal Sleep veröffentlicht wurde, deutet darauf hin, dass das Tragen einer Schlafmaske die Aufmerksamkeit, Reaktionsfähigkeit und Auffassungsgabe der Studienteilnehmer am nächsten Tag verbessern kann. Dass die Schlafqualität insgesamt besser war, konnten die Probanden allerdings nicht bestätigen. Auch konnten in einem weiteren Experiment, in dem die REM-Schlafdauer jener, die eine Augenmaske trugen, gemessen wurde, keine nennenswerten Veränderungen auf die Schlafqualität festgestellt werden.

Kein Garant für besseren Schlaf

So hilfreich eine Schlafmaske auch sein kann, sie ist kein Allheilmittel für erholsamen Schlaf. Entscheidend sind Qualität und Material: Viele handelsübliche Modelle bestehen aus nicht atmungsaktiven Stoffen wie Polyester, was Hautirritationen begünstigen kann. Bei gewichteten Varianten drohen zudem unerwünschte Nebenwirkungen wie Druckstellen, verschwommene Sicht oder abgebrochene Wimpern.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, setzt besser auf eine konsequente Abdunkelung des Schlafzimmers und verbannt elektronische Geräte aus der Nähe des Betts. Denn wer wirklich zur Ruhe kommen will, muss nicht nur das Licht dimmen, sondern auch die ständige Verfügbarkeit abschalten.

Dieser Beitrag ist ursprünglich in der News-Printausgabe Nr. 21/25 erschienen.

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