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Säuglingsanfangsnahrung: Elf von 17 als "gut" bewertet

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In einer einzigen Mischprobe wurde der Keim Cronobacter entdeckt
©AFP, APA
Mehr als 80 Prozent der Babys in Österreich bekommen laut einer 2021 im Auftrag des Gesundheitsministeriums durchgeführten Studie in ihrem ersten Lebensjahr Säuglingsanfangsnahrung. Eltern müssten darauf vertrauen können, dass die "Pre-Nahrung" alles enthält, was der Säugling benötigt, und frei von Schadstoffen ist, so der Verein für Konsumenteninformation (VKI), der mit der Stiftung Warentest 17 Produkte getestet hat. Elf schnitten gut ab, sechs durchschnittlich.

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Alle Erzeugnisse erhielten für die ernährungsphysiologische Qualität ein "Sehr gut". "Das ist erfreulich, denn in früheren Tests erreichte kein Produkt in diesem Prüfpunkt eine sehr gute Bewertung", lobten die Fachleute.

Bei den Schadstoffen trennte sich die Spreu vom Weizen. Erstmals wurde auf polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) getestet, sogenannte Ewigkeitschemikalien. "Fündig wurden wir in fast allen Anfangsnahrungen", so der VKI. Fünf Produkte seien allerdings "auffällig" gewesen. Aber: "Auch wenn die in einigen Produkten nachgewiesenen PFAS-Gehalte vergleichsweise hoch sind, ist unserer Ansicht nach eine Ernährung damit vertretbar." Zu hinterfragen sei, warum es manche Hersteller schaffen, mit geringeren PFAS-Gehalten zu produzieren.

Keine Beanstandungen gab es bezüglich anderer Schadstoffe wie Glycidyl-Ester, aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH), Blei, Kadmium, Bisphenol A (BPA) und das Schimmelpilzgift Aflatoxin M1. Gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) wurden nachgewiesen, aber umgerechnet auf die trinkfertige Nahrung im Bereich der Bestimmungsgrenze oder nur knapp darüber.

In einer einzigen Mischprobe aus drei Verpackungen wurde der Keim Cronobacter entdeckt. In weiteren sechs Proben war er allerdings nicht nachweisbar. Eine Infektion damit sei sehr selten, aber für Babys mit einem Geburtsgewicht von unter 2.500 Gramm oder geschwächtem Immunsystem vor allem in den ersten zwei Monaten gefährlich. Der Hersteller teilte mit, die betroffene Ware vorsorglich aus dem Handel genommen zu haben. Salmonellen, Enterobakterien, Listeria monocytogenes und Bacillus cereus fanden sich in keiner Probe.

Unterschiede gibt es auch beim Preis: Umgerechnet auf den Monatsbedarf komme die eine Anfangsmilch mit 135 Euro knapp dreimal so teuer wie eine andere als gut bewertete um 42 Euro. Die gleichen Produkte kämen zudem in Österreich teilweise deutlich teurer als in Deutschland. Ein Produkt sei jenseits der Grenze sogar pro Kilo um 4,63 Euro günstiger.

Die WHO empfiehlt, Säuglinge während der ersten sechs Monate ausschließlich zu stillen. Das Stillen sollte nach Möglichkeit zudem nach der Einführung von Beikost bis zu zwei Jahre oder länger fortgesetzt werden.

WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/APA/AFP

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