Das Café Hummel feierte 90 Jahre Wiener Kaffeehausgeschichte mit Wiener Originalen, Live-Musik, Clubbing und einem Segen von Toni Faber. Gastgeberin Christina Hummel blickte dabei nicht nur zurück, sondern mit Leidenschaft auch in die Zukunft.
Wo Kaffeehauskultur nicht nur gepflegt, sondern gelebt wird, dort schrieb man am Dienstag ein weiteres Kapitel Wiener Geschichte: Das Café Hummel in der Josefstadt feierte sein 90-jähriges Bestehen – mit einem Fest, das Tradition, Lebensfreude und Gastfreundschaft gleichermaßen zelebrierte.
Seit seiner Gründung im Jahr 1935 ist das Haus an der Ecke Josefstädter Straße und Strozzigasse ein Fixstern der Wiener Kaffeehauslandschaft – ein Ort, an dem Generationen ihre Zeitung aufschlagen, ihre Melange genießen oder einfach das Leben beobachten. „Es ist bewegend zu sehen, wie viele Menschen uns teilweise seit Jahrzehnten begleiten“, sagte Gastgeberin Christina Hummel, die das Kaffeehaus seit 2005 in dritter Generation führt.
Kaffee, Kulinarik & Clubbing
Der Geburtstag begann stilvoll: Bei strahlendem Maiwetter eröffnete Christina Hummel die Feierlichkeiten persönlich – mit einer Gesangseinlage, die selbst Stammgäste überraschte. Anschließend erteilte Dompfarrer Toni Faber dem Haus seinen Segen, bevor der eigens umgestaltete Schanigarten zur Bühne wurde: Für Live-Musik von Andi Gebauer & Band und kulinarische Klassiker aus der Hummel-Küche – von Alt-Wiener Schmankerln bis zur Sachertorte mit Schlag.
Wer dachte, das wäre der Höhepunkt gewesen, irrte: Ab 21 Uhr wurde der traditionsreiche Gastraum kurzerhand zur Tanzfläche – beim „Hummels Future Coffee Clubbing 2.0“ sorgten DJ-Sounds und Barservice bis spät in die Nacht für ausgelassene Stimmung zwischen Brokatvorhang und Biedermeierstuhl.
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Ein Ort mit Herz und Haltung
„Das Café Hummel war und ist ein Ort, an dem man sich zuhause fühlt – für Studierende ebenso wie für Künstler, Stammgäste oder Touristen“, betont Christina Hummel. Der Erfolg des Lokals liegt nicht nur in der Qualität von Kaffee und Küche, sondern in der gelebten Haltung: Offenheit, Beständigkeit und ein echtes Interesse am Menschen.
365 Tage im Jahr geöffnet – von 8 bis 23 Uhr – und Frühstück bis 14 Uhr: Das Café zeigt, dass Tradition und Moderne in Wien keine Gegensätze sind, sondern eine Melange, die bestens schmeckt.