Nintendo Switch Lite: Was
kann die neue Spielkonsole?

Es war nur eine Frage der Zeit, bis Spielehersteller Nintendo seinem Bestseller Switch einen neuen Anstrich verpasst. Das neue Modell heißt Switch Lite und ist nicht als Nachfolger der millionenfach verkauften Konsole zu betrachten. Vielmehr handelt es sich um eine interessante Alternative, die nicht umsonst "Lite" heißt. Was Switch Lite alles kann und für wen die Konsole am besten geeignet ist, erfahren Sie hier.

von Videospiele - Nintendo Switch Lite: Was
kann die neue Spielkonsole? © Bild: Nintendo

Nintendo Switch Lite verhält sich wie ein eigenartiger Scherz, dessen Absicht man erst einmal sacken lassen muss. Hinter der Spielkonsole steckt im Prinzip nämlich eine Nintendo Switch ohne Switch-Funktionalität. Dementsprechend komisch war die überraschende Produktvorstellung Anfang Juli, in der Nintendo bemüht schien aufzuzählen, was die Konsole alles NICHT kann im Vergleich zum ursprünglichen Modell. Etwas ungeschickt, denn die Konsole ist in der Praxis ziemlich cool.

Die Switch, die keine ist

Vergleicht man die Nintendo Switch mit der Switch Lite, fällt zunächst einmal der Größenunterschied auf. Auch wenn die Hardware der Lite-Konsole genauso leistungsstark ist wie die des Standard-Modells, fallen die Abmessungen deutlich kleiner aus. Das bezieht sich auch auf den Bildschirm, die Diagonale ist von rund 15,7 Zentimeter auf knapp 14 Zentimeter geschrumpft. Gleich geblieben ist dafür die maximale Bildschirmauflösung von 1.280 x 720 Bildpunkten. Generell hinterlässt der Touchscreen einen guten Eindruck, weil er hell ist und ein scharfes Bild ermöglicht. Ein wesentlicher Abstrich ist nicht ersichtlich.

© News/Brandtner Switch Lite ist deutlich kompakter als das Standard-Modell.

Der vermutlich größte Unterschied zum "großen Bruder" ist der komplette Wegfall der Hybrid-Funktionalität. Das bedeutet, dass die Controller fester Bestandteil des Geräts sind und nicht mehr abgenommen werden können. Auch kann die Konsole nicht mehr an den Fernseher angeschlossen werden. Gekürzt wurden ebenso der Kickstand und die Vibrationsfunktion der Steuer-Einheiten. Switch Lite ist daher also als rein tragbare Spielkonsole ausgelegt.

© News/Brandtner Die Seitenteile sind nicht abnehmbar, das Chassis ist quasi "aus einem Guss".

Und unter diesem Aspekt ist das Lite-Modell der herkömmlichen Switch eindeutig überlegen. Die kompakteren Abmessungen machen die Konsole nicht nur robuster und ergonomischer, die Akkulaufzeit hat sich spürbar verlängert: In der Praxis bedeutet das (je nach Helligkeitseinstellung) eine längere Spielzeit von ungefähr einer Stunde. Unter allen neuen Aspekten sticht die verbesserte Ergonomie am stärksten hervor: Selbst größere Hände können die Konsole angenehmer halten als das Standardmodell und verkrampfen nicht.

Wer braucht eine Switch Lite?

Wem ist die Konsole letztlich also ans Herz zu legen? Da wären zunächst einmal Sparfüchse, die sich drüber freuen dürften, dass es das Switch-Erlebnis mit der Lite-Version jetzt schon ab ca. 220 Euro gibt.

In ihrer Eigenschaft als bessere Handheld-Konsole ist die Lite auch die bessere Wahl für Leute, die viel unterwegs spielen. Natürlich schließt das in Ausnahmefällen nicht bestehende Besitzer einer Switch aus, die auch in den Genuss der besseren Portabilität kommen wollen. Übrigens: Das Nutzen eines Spieler-Kontos mit zwei Switch-Konsolen ist absolut kein Problem, lediglich das gleichzeitige Spielen derselben Software ist auf den Geräten nicht möglich.

© News/Brandtner Die Stirnseite des Geräts ist funktionell gleich geblieben.

Noch etwas: Retro- und Indie-Gamer dürften mit Freude feststellen, dass die Lite-Konsole ab Werk endlich über ein vollwertiges Steuerkreuz verfügt, was die Steuerung bei entsprechender Software unvergleichlich angenehmer macht als vier voneinander separierte Tasten bzw. ein klobiger Workaround beim großen Modell. Selbst das allein könnte ein Kaufgrund sein.

© News/Brandtner Ein klarer Vorteil für die Lite: Endlich ein vollwertiges Steuerkreuz!

Update für den großen Bruder

Wer nach wie vor in Genuss der eigentlichen Konsolen-Funktionalität kommen möchte, ist am besten mit der klassischen Nintendo Switch beraten, die zwar knapp 100 Euro mehr kostet. Dafür lassen sich die Spiele auf vielfältige Art und Weise zuhause am Fernseher oder unterwegs sogar mit Freunden spielen.

Sollte man nicht schon eine Switch haben und sich zufrieden damit zurücklehnen, sollte man beim Kauf darauf achten, dass Nintendo auch das "große" Modell überholt hat. Prinzipiell hat sich an der Leistungsfähigkeit und am Aussehen der Konsole nichts verändert. Aufgrund der besseren Effizienz aktueller Computerchip-Serien hat sich die Akkulaufzeit der Konsole auch hier deutlich verbessert. Je nach Spiel und Bildschirmhelligkeit soll sich die Akkulaufzeit verdoppeln können.

Erkennen lässt sich die alte Switch daran, dass sie mit HAC-001 gekennzeichnet, die neue Konsole mit HAC-001(-01). Letztere kann man auch dadurch identifizieren, dass ihre Seriennummer immer mit "XKW" beginnt, anstelle von "XAW", wie es bei der Vorgänger-Konsole der Fall ist.

© News/Brandtner Start mit "neuem" Zelda: Das Remake zu "Link's Awakening" erscheint auch am 20. September.

Kein Ende der Highlights

Dass die Messe der Switch noch lange nicht gelesen ist, zeigt die letzte Ausgabe von "Nintendo Direct", die Anfang September ausgestrahlt worden ist. Die größte Freude unter Nintendo-Fans dürften Spiele-Klassiker vom Super Nintendo ausgelöst haben, die mit einer Online-Mitgliedschaft kostenlos gespielt werden können.

Darüber hinaus enthüllte Nintendo eine Vielzahl kommender Switch-Titel. Unter den Neuheiten befindet sich der Blizzard-Hit Overwatch sowie eine Auswahl ab sofort erhältlicher Spiele wie Divinity: Original Sin 2 – Definitive Edition. Neben The Legend of Zelda: Link's Awakening darf man noch auf Highlights wie Luigi's Mansion 3 (Ende Oktober) sowie die lange erwarteten Titel Pokémon Schwert und Pokémon Schild (November) gespannt sein.

Auch interessant: 11 neue Gründe für eine Nintendo Switch

Kommentare