Meghan, Herzogin des
ständigen Shitstorms

Herzogin Meghan, die Ehefrau von Prinz Harry, kann machen, was sie will: Sie schafft es einfach nicht, negative Schlagzeilen zu vermeiden.

von
Royals - Meghan, Herzogin des
ständigen Shitstorms

Die September-Ausgabe der britischen Vogue ist unter der Federführung von Gast-Chefredakteurin Meghan entstanden und rückt mit "Kräften für einen Wandel" ("Forces for Change") 15 Frauen und deren bahnbrechendes Werk für die Menschheit in den Mittelpunkt. An sich eine schöne Idee der Herzogin und eine noble Geste des Magazins, da das - sagen wir einmal - "komplizierte" und kleinteilige Cover am Kiosk untergehen dürfte und sich der Erfolg aus verlegerischer Sicht - von den Einnahmen der Werbeanzeigen mal abgesehen - in überschaubarem Rahmen halten dürfte.

Trotz dieses "Vogue"-Projekts, das sowohl die Herzogin als auch das Magazin als eine Win-Win-Situation kommunizieren, werden nun negative Stimmen in Großbritannien laut, warum die Einnahmen dieser Ausgabe nicht an wohltätige Zwecke gespendet werden und kritisieren auch die Arbeit der Herzogin.

Die Kritik betreffe zum einen die Auswahl der Persönlichkeiten an sich, aber auch den Umstand, dass die Herzogin selbst nicht am Cover ist, was als Wink mit dem Zaunpfahl gegenüber Herzogin Kate verstanden werden kann. Sie gestaltete vor einigen Jahren eine Ausgabe der Huffington Post und war dort sehr wohl auf der Titelseite.

Im Video: Diese Royals sind noch zu haben

© Video: News.at

Hört doch endlich auf!

Da haben wir also den nächsten Shitstorm. Und das, weil sich die Gast-Chefredakteurin nicht selbst aufs Cover gehievt hat. Echt jetzt?! Keine anderen Probleme? Ob man nun Herzogin Meghan mag oder nicht, sie sympathisch findet oder nicht, das geht zu weit.

Meghan hat sich in der Vergangenheit mit ihrem Verhalten sicherlich nicht als Nachfolgerin von Mutter Theresa in Stellung gebracht: Seien es die Schwierigkeiten mit dem Personal oder auch die massiven Protzereien wie die Baby-Party in New York. Das bedeutet aber gleichzeitig nicht, ausnahmslos jede Gelegenheit zu nutzen, an ihrer Person herumzunörgeln.

Weniger Scheinheiligkeit hilft allen

Generell wäre auf beiden Seiten weniger Scheinheiligkeit angebracht. Aufseiten der Kritiker, indem man nicht jede Aktion der Herzogin zerpflückt und sich künstlich über mögliche Motive echauffiert. Im Endeffekt birgt das für sie auch die Gefahr, irgendwann einmal überhaupt nicht mehr Ernst genommen zu werden.

Aufseiten von Meghan wäre es aber auch ratsam, weniger dick aufzutragen. Es ist beispielsweise löblich, auf ungewöhnliche Weise für Klimawandel einzutreten. Es wirkt aber leider auch nur wenig glaubwürdig, wenn permanent man mit Helikopter und Privatjet durch die Weltgeschichte gondelt.

Politisch aktiv sein und etwas bewegen zu wollen, könnte letztlich eine gute Rolle für Meghan sein, sich aus dem gegenwärtig angeschlagenen Image herauszumanövrieren. Und vielleicht ist die Herzogin im Umkehrschluss dann doch reflektierter als viele es vermuten mögen, weil sie sich unter ihrem ausgewählten Motto der Vogue-Ausgabe eben bewusst noch nicht mit auf das Cover gehievt hat.