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Marie Antoinette – die berühmteste Frau des 18. Jahrhunderts

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Marie Antoinette

Marie Antoinette

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Marie Antoinette ist bis heute eine der schillerndsten Persönlichkeiten in der Geschichte Frankreichs. Durch ihre Hochzeit mit König Ludwig XVI. ist aus dem Kind des österreichischen Kaiserpaares Maria Theresia und Franz I. Stephan die Königin der Franzosen geworden. Ihr tragisches Schicksal, das mit der von ihren Eltern vorbestimmten, politischen Rolle gelenkt wurde, berührt noch heute viele Menschen.

Steckbrief

  • Name: Marie Antoinette von Österreich-Lothringen, geboren als Erzherzogin Maria Antonia von Österreich

  • Geburtsdatum: 2. November 1755

  • Geburtsort: Wien, Österreich

  • Gestorben am: 16. Oktober 1793

  • Sterbeort: Paris auf dem Revolutionsplatz, Frankreich (heute: Place de la Concorde)

  • Titel: Königin von Frankreich

  • Sternzeichen: Skorpion

  • Größe: 1,65 m

  • Eltern: Kaiser Franz I. Stephan (1708-1765), Maria Theresia von Österreich (1717-1780)

  • Geschwister: Maria Elisabeth (1737–1740)
    Maria Anna (1738–1789)
    Maria Karolina (1740-1740)
    Joseph II. (1741–1790)
    Maria Christina (Christine) (1742–1798)
    Maria Elisabeth (1743–1808)
    Karl Joseph (1745–1761)
    Maria Amalie (1746–1804)
    Peter Leopold (1747–1792)
    Maria Karoline (1748- 1748)
    Johanna (1750-1762)
    Maria Josepha (1751–1767)
    Maria Karolina (1752–1814)
    Ferdinand Karl Anton (1754–1806)
    Maximilian Franz (1756–1801)

  • Ehepartner: Prinz Ludwig-August von Frankreich, später Ludwig XVI., König von Frankreich und Navarra

Eine kurze Kindheit

Marie Antoinette wurde am Ende des 18. Jahrhunderts in die adelige Welt hineingeboren. Sie war eines von 16 Kindern am königlichen österreichischen Hof und gehörte dem Adelsgeschlecht der Habsburger an. Ihr junges Leben wurde von Beginn an - wie üblich zu diesen Zeiten - von den Eltern vorbestimmt. Das Schicksal der Tochter diente vor allem der Bildung von strategischen Bündnissen. Daher verwundert auch ihre frühzeitige Heirat mit 14 Jahren nicht. Marie Antoinette ehelichte den nur einen Jahr älteren Prinz Ludwig-August von Frankreich. Der 15-jährige Knabe war zu dieser Zeit noch schüchtern und von ruhigem Gemüt, obwohl vor ihm, als Thronanwärter auf die französische Krone, eine große Zukunft lag. Marie wuchs bis zur Heirat zu einem reizenden Mädchen heran, das später aber oft als oberflächlich und gefühlskalt dargestellt wurde.

Alles für die kaiserliche Krone

Kaiserin Maria Theresia und Kaiser Franz I. Stephan waren bemüht, für all ihre Kinder standesgemäße Partner auszuwählen. Dabei kam ein altbewährtes Vorgehen der Habsburger Familie zum Zuge: Mithilfe einer geschickten Heiratspolitik konnten sie ihre Macht ausweiten und ihre Herrschaftsposition stärken. Der jüngsten Tochter, Marie Antoinette, kam dabei eine besondere Ehre zu Teil. Bereits in ihrem elften Lebensjahr beschlossen ihre Eltern, welchen Weg ihre Tochter nur drei Jahre später mit der arrangierten Ehe einschlagen würde. Nach der Heirat mit dem Thronfolger Frankreichs spielte sich ihr Leben am französischen Hofe in Versailles ab. Die Heirat diente den diplomatischen Geschicken ihrer Mutter und stand von nun an als Sinnbild für die Allianz zwischen den beiden bis dato verfeindeten Monarchien. Die fingierte Ehe sollte das Lebenswerk von Kaiserin Maria Theresias werden und in die Geschichtsbücher eingehen.

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Das Habsburger Geschlecht

Habsburg ist nicht nur der Name einer bekannten Burg, die heute im Kanton Aargau in der Schweiz liegt. Es ist zudem auch das Geschlecht einer Fürstenfamilie, deren Name sich auf diese Burg und die umliegende Gemeinde bezieht. Die Habsburg war im 12. und 13. Jahrhundert der Sitz der Fürstenfamilie. Die Familie Habsburg gehörte zu den mächtigsten Dynastien in Europa zur damaligen Zeit und bestimmte ab dem 13. Jahrhundert die Geschicke Europas. Marie Antoinettes Leben steht noch heute sinnbildlich für die Wirklichkeit am königlichen Hof des 18. und 19. Jahrhunderts. Der Kampf um die Herrschaft in Europa war für die Herrschaftsfamilie oft mit Abstrichen und Brutalität verbunden. Die Herrschaftsfamilie Habsburg gibt es übrigens noch immer: Das Oberhaupt ist heute der Enkel des letzten Kaisers von Österreich, Karl Habsburg.

Ein nie gelüftetes Geheimnis um die Kinder

Das Liebesleben am königlichen Hofe war zur damaligen Zeit mitunter von wilder Natur. Dank der wenigen erhaltenen Schriftstücke ist es nur bedingt möglich, Rückschlüsse über Liebschaften, eheliche und uneheliche Kinder zu ziehen. Dass Marie Antoinette als junge Königin unter dem Druck stand, schnell Nachkommen zu zeugen und die Herrschaft zu sichern, ist kein Geheimnis. Es vergingen etliche Jahre, bis Marie Antoinette zum ersten Mal schwanger wurde. In den darauffolgenden Jahren kamen noch drei weitere Schwangerschaften hinzu, wobei nicht feststeht, ob Ludwig XVI. der leibliche Vater aller Kinder war:

  • Marie Thérèse Charlotte (1778–1851)

  • Louis Joseph (1781–1789)

  • Charles Louis (1785–1795)

  • Sophie Hélène Beatrice (1786–1787)

Alte Liebesbotschaften zwischen Axel von Fersen, Graf von Schweden, und Marie Antoinette sollen ein Indiz dafür sein, dass Charles Louis sowie Sophie Hélène Beatrice nicht die leiblichen Kinder des Königs waren. Marie Antoinette und Ludwig XVI. sollen sich körperlich nur selten nahegekommen sein. Axel von Fersen hingegen war ein treuer Begleiter der Königin am Versailler Hof und nicht von ihrer Seite wegzudenken. Er galt als ein leidenschaftlicher Charmeur. In den Briefen an Marie heißt es: „Ich lebe und existiere nur, um dich zu lieben. Dich zu verehren, ist mein einziger Trost. Ich liebe dich und ich werde das mein ganzes Leben lang tun.“

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Marie Antoinette porträtiert von Jacques Fabien Gauthier d Agoty

© imago images / Leemage

Charakterzüge im Wandel

Als charmantes und junges Mädchen ging Marie Antoinette nach Frankreich. Sie bestach mit ihrer frischen Art und Grazie und bezauberte die Menschen am Hofe. Sie stand für den Rokoko und war der Liebling der Hofgesellschaft. Schnell wurde Marie Antoinette jedoch zum Spielball ihrer Schwägerinnen. Durch die lange Kinderlosigkeit konnte Marie Antoinette ihre Position nicht stärken und war zahlreichen Intrigen ausgesetzt. Leider wandelte sich dadurch auch das Gemüt Antoinettes: Während ein Großteil der Bevölkerung in Armut lebte, lebte sie ihm Überfluss. Mit der Krönung ihres Ehemanns 1774 nahm ihr dekadenter Lebensstil sittenlose Ausmaße an. Dies wurde ihr auch zu Beginn der Französischen Revolution zum Verhängnis. Am Vorabend des geschichtsträchtigen Ereignisses wurde ein Zitat Antoinettes von ihren Feinden in Umlauf gebracht: „Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen“. Ein Spruch, den Marie Antoinette so niemals gesagt haben soll.

Französische Revolution und das Ende einer Herrschaft

Im Mittelpunkt der französischen Revolution stand zweifelslos Marie Antoinette. Ihr schier unendlicher Reichtum und ihre verschwenderischen Sitten wie auch der Lebensstil im Überfluss, während das Volk hungerte, brachten das Fass zum Überlaufen. Mit der Revolution und dem Triumphzug des Volkes versank König Ludwig in Apathie, während Marie Antoinette eine enorme Aktivität entwickelte. Durch Ihre Initiative versuchte die Familie einen Fluchtversuch 1791. Dieser scheiterte jedoch und die königliche Familie kam als Gefangene zurück nach Paris. 1792 war Marie Antoinette in der öffentlichen Meinung endgültig als Konterrevolutionärin diskreditiert, die mithilfe des feindlichen Auslandes gegen die Interessen des Volkes agiert hatte. Im Januar 1793 und im Oktober 1793 wurde das königliche Paar unter der Guillotine hingerichtet. Erst Jahrzehnte nach ihrem Tod wurde Marie Antoinette neben ihrem Gatten in Saint-Denis beigesetzt.

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