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Bisher gelten zusätzliche Zölle von bis zu 145 Prozent auf Waren aus der Volksrepublik, die Trump nach seinem Amtsantritt im Jänner erhoben hat. Darauf hatte China mit Gegenzöllen von 125 Prozent auf US-Waren reagiert und gleichzeitig Exportbeschränkungen für die in vielen Hightech-Produkten benötigten Seltenen Erden erlassen.
Der US-Präsident stellte zugleich Forderungen an Peking. "China sollte seinen Markt für die USA öffnen - es wäre so gut für sie!!!", schrieb er. "Geschlossene Märkte funktionieren nicht mehr!!!"
Die USA und China wollen am Wochenende erstmals über eine Beilegung ihres Handelskonfliktes verhandeln. Dazu kommen Finanzminister Bessent und der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer am Samstag in Genf mit dem chinesischen Vizeministerpräsidenten He Lifeng zusammen. Dabei soll über eine Senkung der Zölle diskutiert werden, sagten zwei mit den Planungen vertraute Insider am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Auch Exportkontrollen sollen demnach Thema werden.
Die chinesischen Exporte in die Vereinigten Staaten sind im April wegen der hohen Zölle um 21 Prozent auf 33 Milliarden Dollar (29 Mrd. Euro) eingebrochen. Dennoch stiegen die gesamten Ausfuhren des Exportweltmeisters um mehr als 8 Prozent, weil die höhere Nachfrage aus anderen asiatischen Ländern und aus Europa das wegbrechende US-Geschäft mehr als wettmachten.
Trump hatte am Donnerstag ein erstes Handelsabkommen nach der Verhängung weltweiter Zölle bekanntgegeben, und zwar mit Großbritannien. Demnach bleiben die Zehn-Prozent-Zölle der USA gegen Großbritannien bestehen. Großbritannien senkt seinerseits seine Zölle für US-Waren von 5,1 auf 1,8 Prozent. Die von Trump eingeführten Aufschläge auf Stahl und Aluminium werden komplett gestrichen. Die britische Regierung erklärte, es werde einen gegenseitigen Marktzugang für Rindfleisch geben, ein im Königreich strittiges Thema wegen der unterschiedlichen Auflagen für Lebensmittelsicherheit. Die britischen Aufschläge auf Ethanol aus den USA werden ganz abgeschafft.