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Milliardendeal: Saudi-Arabien investiert in Streaming-Riesen DAZN

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©Imago/PSnewZ
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Der Sportstreaming-Anbieter hat einen lukrativen Deal mit dem saudi-arabischen Sportinvestmentfonds SURJ abgeschlossen. Pikant: Der Deal fällt in eine Zeit, in der Saudi-Arabien seinen Einfluss im globalen Sportgeschäft weiter ausbaut.

Der Streaminganbieter DAZN hat sich mit einem potenziell milliardenschweren Deal frisches Kapital gesichert. Wie das Unternehmen am Montag bekannt gab, hat sich der saudi-arabische Sportinvestmentfonds SURJ Sports Investment (SURJ) eine Minderheitsbeteiligung an der britischen Streamingplattform gesichert. Über die finanziellen Details des Deals schweigen beide Parteien – laut übereinstimmender Medienberichten könnte die Transaktion DAZN jedoch eine satte Milliarde Dollar einbringen.

Im Zuge der Partnerschaft wollen DAZN und SURJ künftig enger zusammenarbeiten und unter dem Namen DAZN MENA ein neues Joint Venture aufbauen. Ziel sei es, „einzigartige neue Übertragungsmöglichkeiten für Sport in Saudi-Arabien zu schaffen und den Fans einen einfacheren Zugang zu Live- und On-Demand-Sportinhalten zu ermöglichen“, so DAZN in einer offiziellen Mitteilung.

Weitere Milliarde für Klub-WM

DAZN hält weltweit die Rechte an Boxkämpfen und Basketballspielen, überträgt ausgewählte Matches der deutschen Bundesliga sowie Spaniens La Liga, Italiens Serie A, Frankreichs Ligue 1, Portugals Primeira Liga oder die Pokalwettbewerbe FA Cup (England) und Copa del Rey (Spanien). Darüber hinaus wurde der Streamingdienst im Dezember als exklusiver globaler Broadcaster der neuen Klub-WM vorgestellt.

Das bedeutet, dass alle 63 Spiele der Weltmeisterschaft 2025 in den USA via DAZN zu sehen sein werden. Auch Österreich ist mit Red Bull Salzburg beim dem Bewerbe vertreten. Darüber hinaus sind europäische Spitzenteams wie Real Madrid, Manchester City, Juventus Turin, Bayern München, Borussia Dortmund oder Chelsea mit dabei. Die Kosten für die Übertragungsrechte? Angeblich eine weitere Milliarde Dollar.

Der Weltfußballverband FIFA hatte lange nach einem passenden Medienpartner für sein Prestigeprojekt gesucht. Dass der Zuschlag an DAZN ging, kam nicht überraschend – bereits zuvor kursierten Gerüchte über eine milliardenschwere Finanzspritze aus Saudi-Arabien. Der Staatsfonds Public Investment Fund (PIF) dementierte solche Spekulationen allerdings noch im Oktober.

Wachsender saudischer Einfluss auf Sport-Business

Brisant ist der Deal auch vor dem Hintergrund der umstrittenen Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2034 an Saudi-Arabien. Die Entscheidung wurde im Dezember getroffen, nur wenige Wochen, nachdem FIFA-Präsident Gianni Infantino die Klub-WM offiziell an DAZN vergeben hatte. Kritiker sehen darin einen weiteren Beweis für den wachsenden Einfluss Saudi-Arabiens im globalen Sportgeschäft.

Hinter SURJ Sports Investment steckt kein unbekannter Player: Der Fonds wurde 2023 gegründet und gehört zum mächtigen PIF, der Milliarden in strategische Investitionen lenkt – mit einem klaren Fokus auf den Sportsektor. Die eigene Webseite beschreibt SURJ als „ein auf Sportinvestitionen spezialisiertes Unternehmen“. Wie weit diese Strategie noch reicht, wird sich wohl in den kommenden Jahren zeigen.

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