Die Zukunft der Arbeitswelt: Das sind die HR- und Recruiting-Trends 2025

Die Zeiten sind volatil und das schlägt sich auch in der Arbeitswelt nieder: Neben den strukturellen Herausforderungen auf dem Jobmarkt sind es vor allem die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen, die die Prioritäten in der Arbeitswelt nachhaltig prägen. Auf der einen Seite suchen die Beschäftigten zunehmend Sinnhaftigkeit und Sicherheit, während die Unternehmen auf der andere Seite schauen müssen, wie sie sich langfristig auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden und Bewerber:innen einstellen können.

Das Jobportal Stepstone hat deshalb fünf zentrale HR-Trends (HR steht für Human Resources) und sechs zentrale Recruiting-Trends für 2025 ausgemacht. „Zu Jahresbeginn stand die Selbstsicherheit der Beschäftigten im Fokus – mit Forderungen nach Gehaltserhöhungen, attraktiven Benefits und kürzeren Arbeitszeiten. Nun zeigt sich ein klarer Trend hin zu Sinn und Sicherheit im Berufsleben“, erklärt Corina Drucker, zuständig für Content & Communications bei Stepstone Österreich, dazu.

Insgesamt zeige sich, dass der Arbeitsmarkt in Österreich im jetzt zu Ende gehenden 2024 stabil geblieben ist – trotz der gedämpften wirtschaftlichen Lage, konstatiert Nikolai Dürhammer, Geschäftsführer von Stepstone Österreich & Schweiz: „Die Wechselbereitschaft und der Optimismus unter den Jobsuchenden waren das gesamte Jahr über hoch.“ Dennoch zeigen sich regionale und branchenspezifische Herausforderungen, etwa ein Mismatch zwischen geforderten Skills und vorhandenen Qualifikationen, besonders in urbanen Gebieten wie Wien.

1. Effizientes Arbeiten durch KI-Unterstützung
   Mit begrenzten Ressourcen setzen Unternehmen verstärkt auf KI, um HR-Prozesse effizienter zu gestalten. Automatisierung hilft, Zeit zu sparen und die Mitarbeiterbindung zu stärken.

2. Wellbeing und Resilienz fördern
   Investitionen in die mentale und physische Gesundheit der Mitarbeitenden werden immer wichtiger, um Überlastung und Ausfälle zu reduzieren. Flexible Arbeitszeiten und Präventionsprogramme stehen im Fokus.

3. Upskilling und Reskilling
   Weiterbildung bleibt essenziell, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und Innovationsfähigkeit zu sichern. Besonders die Gen Z legt großen Wert auf berufliche Entwicklung.

4. Gehaltstransparenz stärken
   Die Umsetzung der EU-Entgelttransparenzrichtlinie rückt Gleichberechtigung und Transparenz in den Fokus und wird HR-Abteilungen bis 2026 intensiv beschäftigen.

5. Sinnsuche und Mitbestimmung
   Unternehmen, die nachhaltige Werte fördern und Mitarbeitenden Mitbestimmung ermöglichen, sind bei Beschäftigten, insbesondere der Gen Z, besonders gefragt und gewinnen im Recruiting.

1. Augmented Recruiting: Mehr als nur KI
   Komplexe Anforderungen erfordern den Einsatz smarter Tools wie KI-gestützter Analysen und automatisierter Bewerbermanagementsysteme. Ziel ist es, passgenaue Matches schneller zu erzielen und die Time-to-Hire zu verkürzen. „Die Zukunft des Bewerbens wird schneller kommen, als viele denken. Smarte Technologien wie predictive Hiring und nahtlose Candidate Experiences werden der Standard,“ so Tobias Zimmermann, Head of Insights bei The Stepstone Group.

2. Offenheit und Vielfalt fördern
   Diversity bleibt entscheidend. Diversität in Teams - sei es hinsichtlich Geschlecht, Alter, kulturellem Hintergrund oder Fähigkeiten - erweitert den Talentpool und fördert Innovation.

3. Internationales Recruiting
   Angesichts eines schrumpfenden Talentepools wird die Suche nach Fachkräften über Landesgrenzen hinweg intensiviert, z. B. durch Remote-Arbeit oder gezieltes Anwerben internationaler Talente.

4. Candidate Experience optimieren
   Ein wertschätzender, transparenter Bewerbungsprozess wird 2025 zum Wettbewerbsvorteil. Schnelle Reaktionszeiten, positive Erlebnisse und Feedbackprozesse sind Schlüssel, um Talente langfristig zu gewinnen.

5. Employer Value Proposition (EVP) neu definieren
   Stabilität, Sinnhaftigkeit und langfristige Perspektiven rücken in den Fokus. Unternehmen müssen ihre EVP anpassen, um glaubwürdig und attraktiv zu bleiben.

6. Skills-based Hiring
   Die Gewichtung von Qualifikationen verändert sich: Der Fokus liegt weniger auf formalen Abschlüssen, sondern stärker auf Fähigkeiten, Erfahrungen und Potenzial - ein Ansatz, der besonders in dynamischen Branchen gefragt ist.

Fazit: Sowohl Unternehmen als auch Beschäftigte wünschen sich Stabilität, Sinnhaftigkeit und langfristige Perspektiven. „Mit einem klaren Fokus auf diese Bedürfnisse legen Unternehmen 2025 die Basis für nachhaltigen Erfolg”, ist man bei Stepstone überzeugt.