News Logo
ABO

Österreichs Forschungsquote auf Höchststand

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
3 min

©Pexels / Chokniti Khongchum

Erstmals kratzt Österreichs Forschungsquote an der Marke von 3,35 Prozent – ein EU-weiter Spitzenwert. Doch trotz positiver Bilanz mahnen Politik und Wirtschaft weitere Investitionen in Hightech, Fachkräfte und Innovation an.

Forschung statt Stillstand

Mit 3,35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, das 2024 in Forschung und Entwicklung floss, erreicht Österreich einen historischen Höchststand – und reiht sich im EU-Vergleich unter die Top drei. Ein beachtliches Signal in wirtschaftlich fordernden Zeiten. Dennoch bleibt bei der heimischen Innovationspolitik viel Luft nach oben.

Laut Statistik Austria wurden im Vorjahr rund 16,1 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investiert – knapp eine Milliarde mehr als 2023. Der Großteil stammt dabei von Unternehmen (7,9 Mrd. Euro), gefolgt von der öffentlichen Hand mit knapp 5,6 Milliarden. Auch aus dem Ausland kamen mehr als 2,6 Milliarden Euro – überwiegend durch konzerninterne Finanzierungen.

Hanke und Hattmannsdorfer fordern mehr Hightech

Innovationsminister Peter Hanke (SPÖ) zeigt sich zufrieden mit dem Ergebnis, betont aber zugleich, dass dies „Ansporn für gezielte Maßnahmen“ sein müsse. Er verweist auf das Regierungsziel, die Quote bis 2030 auf vier Prozent zu steigern – ein Vorhaben, das auch im Regierungsprogramm verankert ist. Die sogenannte „FTI-Strategie 2030“ soll Österreich zudem unter die Top fünf Innovationsländer Europas katapultieren.

Blurred image background

Innovationsminister Peter Hanke

 © IMAGO/SEPA.Media

Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) sieht im aktuellen Wert eine erfreuliche Bestandsaufnahme – warnt aber davor, in einer „Mid-Tech-Falle“ zu verharren. Österreich exportiere im Vergleich zu Deutschland oder Frankreich deutlich weniger Hochtechnologie. Für Mariana Kühnel von der Wirtschaftskammer Österreich ist klar: Es brauche „mehr gezielte Investitionen“ – und zwar jetzt.

Forschung als Wirtschafts- und Standortmotor

Ein Euro zusätzlicher staatlicher Ausgaben für F&E bringe laut Hanke langfristig sechs Euro BIP-Wachstum. Doch um dieses Potenzial voll auszuschöpfen, müsse Österreich in Schlüsseltechnologien investieren: von Clean Tech über Life Sciences bis hin zur Digitalisierung.

Die Schwächen bleiben: ein Mangel an großen F&E-Unternehmen, zu wenige neue Hightech-Gründungen – und ein Arbeitsmarkt, der längst nicht alle klugen Köpfe hält. Damit die Forschungsquote nicht nur Zahlenspiel bleibt, muss also künftig mehr passieren als Budgetplanung – nämlich eine mutige Strategie für den Innovationsstandort Österreich.

Über die Autoren

Logo
Monatsabo ab 20,63€
2048ALMAITVEUNZZNSWI314112341311241241412414124141241TIER