Wiener Fernwärme-Wahrzeichen: Die Müllverbrennungsanlage Spittelau im Hundertwasser-Design.
©Johannes ZinnerIn Wien tut sich was – und zwar buchstäblich unter unseren Füßen. Während das Leben in der Stadt pulsiert, baut Wien Energie unterirdisch eines der größten Fernwärmenetze Europas aus. Das Ziel: eine lokale, verlässliche und umweltfreundliche Wärmeversorgung für die Wienerinnen und Wiener. Der Weg dorthin führt raus aus fossilem Gas und hin zu regionalen und erneuerbaren Energiequellen.
Von einem Ende der Stadt zum anderen können Groß und Klein beobachten, wo die Fernwärme herkommt und wie sie ausgebaut wird: etwa bei der Müllverbrennungsanlage Spittelau, dem Kraftwerk in Simmering oder in der Seestadt Aspern, wo gerade Wiens erste Tiefengeothermie-Anlage entsteht. Sie soll nach Fertigstellung ein natürliches Heißwasservorkommen drei Kilometer unter der Erde nutzen und rund 20.000 Haushalte emissionsfrei mit Wärme versorgen – ein Meilenstein auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt.
Wärme zum Wohlfühlen
Ein unterirdisches Leitungsnetz sorgt dafür, dass die Wärme dorthin kommt, wo sie gebraucht wird – direkt in die Wohnungen der Wiener und Wienerinnen. Von Hernals bis Favoriten, von jungen Familien bis zur älteren Generation: Fernwärme bedeutet Wärme zum Wohlfühlen und hohe Lebensqualität, auch für unsere Kinder.
Denn bis 2040 will Wien Energie in der Fernwärme zur Gänze auf Erdgas verzichten. Außerdem soll der Anteil am Wärmebedarf der Stadt bis dahin von 40 Prozent auf 56 Prozent steigen. Damit das gelingt, investiert Wien Energie massiv in erneuerbare Wärme, die in Wien und für Wien gewonnen wird.


Großwärmepumpen spielen eine zunehmend wichtigere Rolle in der Fernwärme.
© BeigestelltRaus aus Gas
Wichtige Rollen spielen dabei Großwärmepumpen und die Tiefengeothermie. Bereits heute versorgt die Großwärmepumpe bei der Kläranlage ebswien 56.000 Wiener Haushalte. Sie nutzt dafür die Restwärme des gereinigten Abwassers und Ökostrom aus dem nah gelegenen Kraftwerk Freudenau. Etwa die Hälfte der Fernwärme kommt derzeit noch aus großen Kraftwerken, die mit Gas betrieben werden. Diesen Anteil reduziert Wien Energie Schritt für Schritt. Rund ein Drittel der Wärme stammt aus der Müllverbrennung.
Außerdem nutzt Wien Energie Abwärme, die ansonsten verloren gegangen wäre: In Oberlaa werden fast 2.000 Wohnungen mit Fernwärme versorgt, die aus dem gebrauchten Badewasser der Therme Wien erzeugt wird. Auch die Backöfen beim Schnittenfabrikanten Manner in Hernals heizen mehrere hundert Haushalte in der direkten Umgebung.
Die Fernwärme von Wien Energie wird Stück für Stück regionaler, umweltfreundlicher und unabhängig von Energieimporten. Das bedeutet stabile Preise für die Wienerinnen und Wiener.


In Aspern wurde im August erstmals Wasser aus 3.000 Metern Tiefe gefördert.
© BeigestelltWärmeversorgung im Kreislauf
Das Prinzip, nach dem das Erfolgskonzept Fernwärme funktioniert, ist über die Jahrzehnte gleich geblieben: Heißes Wasser wird durch unterirdische Leitungen direkt zu den Gebäuden gebracht, wo es für warme Wohnungen und Warmwasser sorgt. Ist die Wärme einmal abgegeben, fließt das abgekühlte Wasser wieder zurück und wird erneut aufgeheizt – und der Kreislauf beginnt von vorn. Im Vergleich zu einer Gastherme entfallen für die Benutzer*innen Aufwand und Kosten für Abgasmessung und die jährliche Thermenservicierung.
Mehr Infos zur Fernwärme
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