Die jährliche Hurrikan-Saison bedroht Millionen Menschen an den Küsten der USA. Aber was genau sind Hurrikans, wie entstehen sie, und welche waren die verheerendsten Stürme der Geschichte?
Jedes Jahr von Juni bis November bedrohen Hurrikans die Küstenregionen der USA – insbesondere den Golf von Mexiko und den Südosten des Landes. Diese tropischen Wirbelstürme, die im Atlantik und Pazifik entstehen, können immense Schäden anrichten und Menschenleben gefährden. Doch was genau steckt hinter den gewaltigen Naturereignissen, und welche Hurrikans haben in der Vergangenheit besonders schwere Verwüstungen hinterlassen?
Was ist ein Hurrikan?
Ein Hurrikan ist ein tropischer Wirbelsturm, der im Atlantischen Ozean, im Karibischen Meer oder im östlichen Pazifik entsteht. Er zeichnet sich durch starke Winde, schwere Regenfälle und oft enorme Flutwellen aus. Ab Windgeschwindigkeiten von 119 km/h wird ein Sturm als Hurrikan eingestuft. Auf der sogenannten Saffir-Simpson-Skala werden Hurrikans von Kategorie 1 (119-153 km/h) bis Kategorie 5 (über 252 km/h) klassifiziert, wobei die Zerstörungskraft mit jeder Kategorie steigt.
Hurrikans entstehen, wenn sich warme, feuchte Luft über den warmen Ozean erhebt und beginnt, eine Drehbewegung zu entwickeln. Diese spiralförmigen Luftmassen sammeln weiter Feuchtigkeit und Energie aus dem Ozean, bis sie zu einem voll entwickelten Wirbelsturm heranwachsen. Ein typisches Merkmal eines Hurrikans ist das Auge des Sturms, ein zumeist klarer und ruhiger Bereich im Zentrum, um den sich die extremsten Windbänder drehen.
Die Auswirkungen von Hurrikans
Hurrikans bringen eine Reihe von Gefahren mit sich. Neben den zerstörerischen Winden verursachen sie oft massive Regenfälle und Flutwellen, die weite Küstenregionen überschwemmen können. Die Sturmflut ist dabei besonders gefährlich – ein Anstieg des Meeresspiegels, der in Kombination mit den starken Wellen ganze Landstriche unter Wasser setzen kann. Zudem können Hurrikans kilometerweit ins Landesinnere schwere Regenfälle und Sturzfluten auslösen.
Die wirtschaftlichen Schäden gehen oft in die Milliarden. Straßen und Brücken werden zerstört, Stromausfälle sind an der Tagesordnung, und die Aufräumarbeiten dauern oft Monate, wenn nicht Jahre. Doch es sind nicht nur die materiellen Schäden, die Hurrikans so gefährlich machen: Immer wieder kommen Menschen durch die extremen Wetterbedingungen ums Leben.


© IMAGO / USA TODAY Network
Die Top 3 der verheerendsten Hurrikans in den USA
Die USA haben im Laufe der Geschichte viele schwere Hurrikans erlebt, doch einige dieser Stürme haben sich besonders durch ihre Zerstörungskraft und ihren historischen Einfluss hervorgetan. Hier sind die drei verheerendsten Hurrikans, die das Land je getroffen haben:
Hurrikan Katrina (2005)
- Datum: August 23 – 31, 2005
- Kategorie: 5
- Betroffene Gebiete: Louisiana, Mississippi, Alabama, Florida
- Opferzahl: Über 1.800 Todesopfer
- Wirtschaftlicher Schaden: Ca. 125 Milliarden US-Dollar
Hurrikan Katrina ist bis heute einer der zerstörerischsten Stürme in der Geschichte der USA. Er traf die Golfküste mit voller Wucht und verursachte in New Orleans die schlimmste Katastrophe, die die Stadt je erlebt hat. Das Versagen von Dämmen führte zu massiven Überschwemmungen, die 80 % der Stadt unter Wasser setzten. Die Aufräumarbeiten dauerten Jahre, und viele der betroffenen Gebiete sind bis heute nicht vollständig wiederhergestellt.
Hurrikan Harvey (2017)
- Datum: August 17 – September 2, 2017
- Kategorie: 4
- Betroffene Gebiete: Texas, Louisiana
- Opferzahl: 68 direkte Todesopfer
- Wirtschaftlicher Schaden: Ca. 125 Milliarden US-Dollar
Hurrikan Harvey verursachte vor allem in Texas beispiellose Schäden. Obwohl er Texas als Kategorie-4-Sturm traf, waren es vor allem die sintflutartigen Regenfälle, die wochenlang anhielten und weite Teile von Houston und Umgebung überschwemmten. Mit einer Regenmenge von über 1.500 mm in einigen Gebieten war Harvey einer der niederschlagsreichsten Stürme in der Geschichte der USA.
Hurrikan Andrew (1992)
- Datum: August 16 – 28, 1992
- Kategorie: 5
- Betroffene Gebiete: Florida, Louisiana
- Opferzahl: 65 Todesopfer
- Wirtschaftlicher Schaden: Ca. 27,3 Milliarden US-Dollar
Hurrikan Andrew war der stärkste Sturm, der je Florida getroffen hat. Mit Windgeschwindigkeiten von über 270 km/h verwüstete er ganze Stadtteile im Süden Floridas. Besonders schlimm betroffen war Homestead, wo viele Häuser vollständig zerstört wurden. Andrew gilt als einer der prägendsten Hurrikans, der die US-Katastrophenvorsorge nachhaltig veränderte.


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Wie schützen sich die USA vor Hurrikans?
Die USA haben in den letzten Jahrzehnten erhebliche Fortschritte im Katastrophenschutz und in der Hurrikan-Frühwarnung gemacht. Dank moderner Satellitentechnologie und Wetterprognosen kann heute bereits Tage im Voraus vorhergesagt werden, wann und wo ein Hurrikan auf Land treffen wird. Organisationen wie das National Hurricane Center überwachen kontinuierlich die tropischen Stürme und geben Warnungen aus, sobald ein Hurrikan näher rückt.
Zudem haben viele Küstenstädte umfangreiche Evakuierungspläne entwickelt, um die Bevölkerung rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Besonders gefährdete Regionen, wie etwa Florida und die Golfküste, sind zudem durch Deiche und Dämme geschützt, um die Auswirkungen der Sturmfluten zu minimieren.
Fazit: Hurrikans bleiben eine Bedrohung – Vorbereitung ist entscheidend
Die Hurrikan-Saison in den USA ist eine alljährliche Erinnerung daran, wie stark die Natur sein kann. Dank moderner Technologie und umfangreicher Vorbereitungen gelingt es heute besser denn je, Menschenleben zu retten und die Schäden zu minimieren. Dennoch bleibt der Klimawandel ein großer Faktor, der die Intensität und Häufigkeit dieser Stürme beeinflussen könnte. Die Verheerungen, die Hurrikans wie Katrina, Harvey und Andrew hinterlassen haben, sind mahnende Beispiele dafür, dass Wachsamkeit und Prävention lebenswichtig sind.
Für weitere Informationen zur Hurrikan-Vorbereitung und aktuellen Wetterwarnungen besuchen Sie die Seiten des National Weather Service und des Federal Emergency Management Agency.