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Ein Roboter im Bienenstock

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Thomas Schmickl erforscht mithilfe eines kleinen Roboters und Künstlicher Intelligenz u. a. das Verhalten der Bienenkönigin

Im Bienenstock ist es sehr dunkel. ­Daher erkennt die Bienenkönigin den man­darinengroßen Roboter, den ­Thomas Schmickl in den Bienenstock eingeschleust hat, nicht. „Seit vielen Jahren arbeiten wir daran, einen Roboter zu konstruieren und einzuschleusen. So können wir den Bienenschwarm von innen heraus studieren“, sagt Schmickl, der am Institut für Biologie der Universität Graz u. a. das Artifi­cial-Life-Labor leitet.

Verhalten manipulieren

Der Roboter verfügt über eine Kamera und kann gesteuert werden. „Er kann auf Tiere reagieren und in Verhaltens­dialog treten“, erklärt Schmickl. Damit werden einerseits automatisierte Experimente durchgeführt. So wird im konkreten Forschungsprojekt der Gruppe u. a. bestimmt, wie viele Eier die Königin legt, wo sie schläft und welchen sonstigen Tätigkeiten sie nachgeht.

Mit dem Roboter lässt sich der Bienenstock andererseits auch manipulieren. So können die Forscherinnen und Forscher beispielsweise den Befehl ­geben, die Bienenwabe an bestimmten Orten zu erwärmen. Die Königin legt dann dort ihre Eier ab.

Eine zweite Technologie, auf die die Forschungsgruppe setzt, ist Künstliche Intelligenz (KI). „Es fallen 1,9 Terabyte Daten pro Tag an, wenn wir die Bienenkönigin rund um die Uhr beobachten“, sagt Schmickl. Eine Menge, die ohne KI nie ausgewertet werden könnte.

Die Honigbiene ist für Schmickl interessant, weil sie ein „Spitzenreiter für schwarmintelligente Systeme“ ist: „Aus ihren Verhaltensweisen können wir ­lernen und dieses Wissen in Roboterschwärmen umsetzen.“

Angst, künftig von intelligenten Robotern umgeben zu sein, hat Schmickl nicht: „Angst machen mir viel mehr ­soziale Medien“, sagt er. „Sie sind ebenfalls ein Beispiel für Schwarmsysteme – aber im negativen Sinne. Es sind schwarm­dumme Systeme.“ So würde etwa eine Biene mithilfe des Schwänzeltanzes nie eine Futterstelle bewerben, die sie nicht zuvor selbst überprüft hat. Und, gibt der Forscher zu bedenken: „In der Natur sind alle Systeme, die Quellen nicht selbst überprüft haben, kollabiert und ausgestorben.

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