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Das Prinzip: Jeder Fisch hinterlässt im Wasser DNA-Spuren, etwa durch Hautzellen oder Ausscheidungen. Statt auf die Fische selbst haben sich Forschende der Universität Innsbruck in Kooperation mit der AGES und dem Bundesamt für Wasserwirtschaft in Scharfling nur auf diese Umwelt-DNA konzentriert. Die Ergebnisse zeigten, dass gewisse Lebensraumpräferenzen verschiedener Fischarten mit den räumlichen Mustern der DNA-Nachweise übereinstimmen. Beispielsweise wurde DNA von Reinanken und Seesaiblingen eher in tieferen Seebereichen gefunden und DNA von Aiteln und Brachsen überwiegend in den Uferbereichen - wo diese Tiere auch leben. Insgesamt wurden 25 Fischarten identifiziert, darunter auch der im Mondsee geschützte Perlfisch. Zudem wurden drei Arten nachgewiesen, die bei der herkömmlichen Befischung nicht erfasst wurden.
Das eDNA-Metabarcoding, wie die Methode genannt wird, sei "ein leistungsfähiges Werkzeug für das Gewässermanagement - insbesondere für die Überwachung von Fischgemeinschaften und den Schutz sensibler Arten", bilanzierte der Erstautor der Studie, Hans Rund. Mit dieser Methode könnte es künftig möglich sein, ein vollständiges Arteninventar im Rahmen des ökologischen Monitorings von Seen zu bestimmen. Auch angesichts der Veränderung der Lebensräume durch den Klimawandel spiele das eine immer größere Rolle.
Bereits im Vorjahr wurde ein ähnliches Projekt mit Amphibien durchgeführt, das ebenfalls mit Umwelt-DNA arbeitete: Im Rahmen des Citizen-Science-Projekts "Frosch im Wassertropfen" hatten Laienforscher mehr als 1.000 Proben aus Gewässern in ganz Österreich entnommen und an das Institut für Zoologie der Universität Innsbruck geschickt. In den Wasserproben wurden DNA-Spuren von 18 der 21 heimischen Amphibien nachgewiesen, allerdings auch Spuren eines für Amphibien gefährlichen eingeschleppten Pilzes.