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Prozess nach Drohung gegen Simone Lugner am Wiener Landl

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Simone Lugner hatte wegen "Dancing Stars" keine Zeit für den Prozess
©APA, GEORG HOCHMUTH
Weil er am 19. Dezember 2024 Simone Lugner im Gasometer in Wien-Simmering mit dem Tod bedroht haben soll, ist am Mittwoch am Landesgericht gegen einen 29-Jährigen verhandelt worden. Der Prozess wegen gefährlicher Drohung fand in Abwesenheit des Angeklagten statt, bei dem Hinweise auf eine psychische Erkrankung vorliegen. Er war unentschuldigt nicht erschienen. Zum nächsten Termin am 4. Juni soll der Mann nun von der Polizei zwangsweise vorgeführt werden.

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Während die Witwe von Richard Lugner kurz vor Weihnachten in einer Radio-Show zu Gast war - der Sender hat ein Außenstudio in einem Pub im Gasometer -, hatte sich außerhalb des Studios der Angeklagte bemerkbar gemacht. "Ich bring euch um", habe der Mann durch ein Glasfenster gebrüllt, erinnerte sich ein Personenschützer von Simone Lugner, der als Zeuge befragt wurde. Der aufgebrachte Mann habe auch "Simone" geschrien: "Er hat gegen das Fenster und die Rolltür gehaut und herumgepumpert." Danach habe er auch noch einen Sessel umgeworfen, ehe er sich entfernte.

"Er hat ziemlich gewütet", sagte im Anschluss der Geschäftsführer des Senders aus. Der Angeklagte habe neben Morddrohungen auch sexistische Sprüche ausgestoßen. Seiner Einschätzung nach sei der Mann "extrem gefährlich" gewesen: "Es war bedrohlich. Er wollte rein (ins Studio, Anm.), das war ganz klar. Er wollte aggressiv rein." Man habe daher die Polizei gerufen, die den 29-Jährigen wenig später am Gasometer-Gelände festnehmen konnte. Simone Lugner sei die ganze Zeit "in sich ruhend, wie sie jeder kennt", aber vermutlich "innerlich aufgeregt" gewesen, stellte der Radio-Macher fest.

Die 43-Jährige erschien ebenfalls nicht zur Verhandlung. "Die kommt heut' nicht, die muss tanzen", sagte Richter Andreas Böhm unter Verweis auf die TV-Sendung "Dancing Stars", deren Finale am kommenden Freitag über die Bühne geht und auf die sich Simone Lugner vorbereitet. Ihre Interessen nahm ihr Rechtsbeistand Florian Höllwarth wahr, der sich dem Strafverfahren als Privatbeteiligtenvertreter angeschlossen hatte. Er machte 500 Euro für die erlittene seelische Unbill seiner Mandantin geltend.

Die bisherigen Angaben des Angeklagten wurden verlesen. Dieser hatte gegenüber der Polizei versichert, er habe niemanden bedroht: "Ich will doch niemanden töten. (...) Die waren alle zu weit weg." Er sei damals mit dem Fahrrad zum Gasometer gefahren und habe Simone Lugner zufällig wahrgenommen.

Es gibt Hinweise, die auf eine psychische Erkrankung des Mannes hindeuten. Er dürfte auch schon wegen einer möglichen Schizophrenie in ärztlicher Behandlung gewesen sein. Eigenen Angaben zufolge hätte er auch das Grab Richard Lugners am Grinzinger Friedhof aufsuchen wollen, die letzte Ruhestätte des im vergangenen August Verstorbenen aber nicht gefunden. Beim nächsten Verhandlungstermin soll der beigezogene psychiatrische Sachverständige Siegfried Schranz sich einen persönlichen Eindruck von dem 29-Jährigen machen und diesen allenfalls begutachten. Trotz dreimaliger Aufforderung, sich vom Sachverständigen untersuchen zu lassen, ist der Mann diesem Ersuchen bisher nicht nachgekommen.

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