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Für Karl Lagerfeld gibt es keinen Gedenkort

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3sat-Doku "Karl - Der Mann hinter der Maske" veröffentlicht
©AFP, APA, ALAIN JOCARD
Sébastien Jondeau, jahrzehntelang Assistent von Karl Lagerfeld in Paris, verrät, was der deutsche Modeschöpfer über den Tod gedacht hat. "Er wollte sterben wie die Elefanten - einfach verschwinden", sagt der 50-Jährige in der 3sat-Doku "Karl - Der Mann hinter der Maske", die seit Samstag (10.5.) online ist und am 24. Mai ins Fernsehen kommt. Der in Hamburg geborene Lagerfeld starb am 19. Februar 2019 in Neuilly-sur-Seine bei Paris. Es gibt keinen Grabstein oder Gedenkort.

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Die Asche wurde wohl an einem geheim gehaltenen Ort verstreut. "Niemand sollte je erfahren, wo er ist. Er mochte die Tatsache, dass die Tiere sterben gehen und einfach verschwinden. Man weiß nicht, wohin sie zum Sterben gehen. So ähnlich hat er es gemacht", sagt Jondeau. "Wissen Sie, wo er heute ist? Nein? Eben." Es sei Lagerfeld also gelungen, zu verschwinden. Er wisse, wo sich Karls Asche befinde, sagt Jondeau noch.

"Er wollte, dass mit seiner Asche auf eine bestimmte Weise verfahren wird", sagt Jondeau in der Doku von Gero von Boehm. "Das hab' ich beherzigt. Und ich werde das respektieren, bis ich von dieser Welt verschwinde. Es war sein Wunsch - und den hab' ich erfüllt."

Jondeau und Lagerfeld lernten sich 1999 kennen. Der junge Mann aus der Pariser Banlieue wurde für die folgenden rund 20 Jahre Leibwächter, Assistent, Fahrer und enger Vertrauter - bis zum Todestag. Darüber schrieb Jondeau auch schon ein Buch ("Ça va, cher Karl? Erinnerungen an Karl Lagerfeld").

Lagerfeld selbst hatte öfter verkündet, von ihm solle nur Asche bleiben - im Jahr 2011 in einem "Playboy"-Interview formulierte er dies zum Beispiel so: "Entsetzlich, Maikäfer im Körper, nee, vielen Dank."

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