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©BEIGESTELLT, SOPHIA GRABNER FOTOGRAFIE

Schauspielerin Sophia Grabner ist vieles: Model, Fotografin, Sinnsucherin. In Graz hat sie jetzt ihr Herzensprojekt gestartet.

Die gebürtige Söchauerin lebte 14 Jahre in Wien, bevor sie die Liebe zurück nach Graz brachte. „Ich habe diese schöne Stadt für mich wieder entdeckt und liebe es, hier zu wohnen.“ In ihrer Kreativität ist sie sehr vielseitig, doch wenn sie eine Reihung vornehmen müsste, würde die Fotografie an erster Stelle kommen, vor Modeln und Schauspiel. Dabei war sie in einer wunderbaren Dokumentation über Fritz Mandl, Direktor der Hirtenberger Munitionsfabrik und europäischer „Patronenkönig“ der 1930er-Jahre, zu sehen. „Ich durfte die großartige österreichisch-amerikanische Hollywooddiva Hedy Lamarr verkörpern“, freut sie sich, „seine Ehefrau, die später leider meist auf ihr Äußeres reduziert wurde“, bedauert Sophia Grabner. Im Science-Fiction-Thriller „The Trail“ verkörpert sie eine traumatisierte Wanderin, die sich allein in der Wildnis ihren Ängsten stellt und so das Vertrauen in sich, in das Leben und die Menschen wiederfinden möchte. „Es war eine sehr herausfordernde Rolle, aber eine sehr spannende.“ Um aus so starken Rollen wieder „rauszukommen“, hat sich Sophia Grabner einige Techniken antrainiert, denn oft wird unterschätzt, was emotionale Szenen mit einem machen. „Ich sage immer, die Rolle fließt in einem hindurch und dann darf man sie wieder abgeben. Bei einer Szene am Schluss wusste ich nicht, warum sie mich so berührt hatte, dass ich weinen musste“, erinnert sich die Schauspielerin leicht nachdenklich und verrät, dass sie sich wieder erdete, indem sie einen Baum umarmte, sich im Gras drehte und sich schüttelte. „So habe ich das quasi energetisch wieder alles abgegeben“, meint die Künstlerin, die sich sehr für spirituelle Themen interessiert.

Herausforderungen und Liebe zur Kamera

Die größte Herausforderung im Schauspiel ist für Sophia Grabner, Figuren oder Situationen darzustellen, die einen ganz anderen Charakter haben als sie selbst. „Sich diese kurz anzueignen, ist oft das Schwierigste, aber auch das Spannendste, weil man in etwas völlig Konträres hineingehen und so etwas ausleben kann.“ In der Fotografie findet sie es spannend, das Wesen eines Menschen rauszuholen, ihn so darzustellen, wie er wirklich ist. „Viele haben ihr eigenes oft sehr kritisches Selbstbild, grad in dieser oberflächlichen visuellen Welt.“ Diese Arbeit ist für sie konträr zum Schauspiel, wo sie in eine Rolle schlüpft. „Beim Fotografieren kann ich einfach nur Sophia sein, die für die Person vor der Kamera einen Wohlfühlraum schafft – das hat zum Teil mit Psychologie zu tun, mit der ich mich auch beschäftige.“ Als Fotomodel hingegen liebt sie es, „in kürzester Zeit das Gewünschte rasch auf den Punkt zu bringen. Ich mag diese Vielfalt und Buntheit, die es im Werbebereich gibt.“ Als Laufstegmodel hat sie kaum gearbeitet, „ich habe mich immer eher als Charaktermodel bezeichnet, denn ich wollte stets etwas darstellen und nicht nur Fashion präsentieren.“ Schon als Kind verkleidete sich Sophia Grabner gerne. „Meine Mama bastelte mir Kostüme und meine Verwandten waren mein Publikum. Ich dachte zwar nie daran, Schauspielerin zu werden, aber das Schicksal hat mich dorthin gebracht. Meine Ausbildung habe ich bei der großartigen Elfriede Ott gemacht, und egal welche Kamera, ich liebe sie“, lacht die Kreative. Die Bühne sei zwar nicht so ihres, „aber ich mag Wortspiele und die Menschen zum Lachen zu bringen.“ Sich für eine gute Rolle nackt auszuziehen, wäre kein Problem für sie. „Ich muss aber sagen, dass mein Wunsch Schauspielerin zu sein zuletzt weniger wurde. Als Kind brannte ich dafür, jetzt habe ich es erreicht und wäre auch ohne glücklich.“ Sie führt es darauf zurück, immer mehr bei sich selbst anzukommen.“ Sophia Grabner tut es immer noch gerne und kann es auch, „aber ich freue mich, einfach mal ich zu sein. Da verändert sich grad etwas in mir.“ Sie ist froh, es sich finanziell leisten zu können zu machen, was sie möchte. „Das ist eine schöne Freiheit, für die ich sehr dankbar bin. Ich habe immer danach gesucht, wie ich kreativ mit Menschen arbeiten und etwas weitergeben kann, und konnte es nie benennen. Als mir mein damaliger Partner eine Kamera schenkte, begann ich mich damit zu beschäftigen und merkte plötzlich, dass ich ein Auge dafür habe. Die Fotografie hatte mich gefunden. Es ist das Tool, in das ich meine Erfahrungen einfließen lassen kann und das alles verbindet, was ich gerne mache und kann.“ So kommt heute zuerst die Fotografie, obwohl gerade jetzt spannende Rollen als Schauspielerin auf sie zukommen. Um sich fit zu halten, trainiert die spirituelle und begeisterungsfähige 39-Jährige gerne zu Hause. „High Intensity Intervalltraining mache ich total gerne.“ In ihrer Freizeit umgibt sie sich mit ihren Herzensmenschen „und ich bin ein totaler Genussmensch. Ich liebe Kokosjoghurt und bin mandelmussüchtig“. Beschreiben würde sie sich als kommunikativ und als wandelndes Chamäleon, dass das Gute und die Magie im Leben des Menschen sucht – und Wortwitze und gute Pointen liebt. Für die Zukunft wünscht sich Sophia Grabner, dass es mit ihrem neuen Projekt, den Posing-Workshops, so super weitergeht, denn die ersten waren ausgebucht. „Es ist ein lang gehegtes Herzensprojekt von mir. So einen Posing-Workshop hat es in der Form noch nie gegeben, denn es geht darin nicht um das klassische Modelposing, sondern, dass Frauen lernen, sich vor Kameras wohlzufühlen und sich so perfekt zu präsentieren. Ich selbst habe schon 15 Jahre als Model und Schauspielerin vor der Kamera gestanden und weiß heute genau, worauf es ankommt. Und mein Wissen weiterzugeben, ist mir ein großes Anliegen.

Steiermark

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