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Eine private US-Firma soll die Verteilung organisieren. Seit rund zwei Monaten lässt das israelische Militär keine Hilfslieferungen mehr in den abgeriegelten Küstenstreifen. Die Streitkräfte werfen der palästinensischen Terrororganisation Hamas vor, die Hilfsgüter zu überhöhten Preisen an die notleidende Bevölkerung zu verkaufen und mit den Einnahmen ihre Kämpfer und Waffen zu bezahlen. Hilfsorganisationen warnten zuletzt, dass ihre Lebensmittelreserven im Gazastreifen zur Neige gingen.
"Wir müssen gut zu Gaza sein. Die Menschen dort leiden. Es besteht ein großer Bedarf an Lebensmitteln und Medikamenten, und wir kümmern uns darum", sagte US-Präsident Donald Trump zuletzt nach einem Gespräch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu zu Journalisten. Kritiker werfen der israelischen Führung indes vor, diesen akuten Mangel durch ihre Art der Kriegsführung überhaupt erst herbeigeführt zu haben.
Die Hilfslieferungen sollen laut "Axios" durch eine internationale Stiftung in den Gazastreifen gebracht werden. Eine private US-Firma soll demnach die Verteilung an mehreren Stationen innerhalb des Küstenstreifens organisieren und die Sicherheit gewährleisten. Palästinenser würden dort dann laut dem Bericht einmal wöchentlich ein Lebensmittelpaket pro Familie erhalten. "Axios" berief sich auf zwei israelische Funktionäre und einen mit den Plänen vertrauten US-Informanten.
Österreich erneuerte seinen Appell an alle Parteien für humanitäre Hilfe: "Nach zwei Monaten Blockade muss humanitäre Hilfe für Gaza im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht ungehindert ermöglicht werden", erklärte das Außenministerium am Freitag in Onlinenetzwerken X und Bluesky. "Gleichzeitig fordern wir die unverzügliche & bedingungslose Freilassung aller Geiseln".
Unter den elf Toten eines israelischen Luftangriffs auf den Gazastreifen seien drei Kleinkinder, erklärte die von der Hamas geleitete Zivilschutzbehörde des Gazastreifens. Der Angriff habe das Wohnhaus einer Familie in der Flüchtlingssiedlung in Khan Younis im Süden des Palästinensergebiets getroffen. Die israelische Armee machte zunächst keine Angaben.
Nach Angaben der Hamas wurden seit der Wiederaufnahme der massiven israelischen Angriffe im Gazastreifen am 18. März mehr als 2.300 Menschen getötet. Die Gesamtzahl der Opfer seit dem Beginn des Krieges im Gazastreifen, der durch den brutalen Überfall der Hamas auf Israel im Oktober 2023 ausgelöst wurde, liegt damit der Hamas zufolge bei über 52.000. Die Angaben sind von unabhängiger Seite nicht zu überprüfen.
Die Hamas und mit ihr verbündete Islamisten hatten am 7. Oktober 2023 einen Großangriff auf Israel ausgeführt, etwa 1.200 Menschen getötet und 251 Menschen als Geiseln verschleppt und damit den Gaza-Krieg entfacht. 58 Menschen sind weiterhin Gefangene der Hamas.