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Der Leiter des Krankenhauses Al-Awda in Jabalia erklärte, in der Klinik seien bisher fünf Leichen angeliefert worden. Im indonesischen Krankenhaus in Beit Lahia wurden nach Angaben eines Arztes 30 Leichen angeliefert. Die Klinik behandle mehr als 75 Verletzte. Ein Augenzeuge in der Stadt im Norden des Gazastreifens berichtete von "massiven" Fluchtbewegungen. "Der Schrecken und die Panik trafen uns mitten in der Nacht", fügte er hinzu.
Am Donnerstag waren nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Zivilschutzbehörde mehr als 100 Menschen bei den israelischen Angriffe getötet worden. Israel hatte seine massiven Angriffe im Gazastreifen am 18. März nach einer zweimonatigen Waffenruhe wieder aufgenommen. Anfang Mai billigte das israelische Sicherheitskabinett eine Ausweitung der Offensive und verabschiedete einen Plan, der eine "Eroberung" des Gazastreifens vorsieht.
Seit dem 2. März blockiert Israel zudem die humanitären Hilfslieferungen in den Gazastreifen. Während Hilfsorganisationen vor einer Hungerkatastrophe warnen, wirft Israel UNO-Organisationen wie dem Palästinenserhilfswerk UNRWA vor, von der islamistischen Hamas unterwandert zu sein. Ende Mai soll nun eine eigens dafür gegründete private US-Stiftung mit der Verteilung von Hilfsgütern beginnen.
Die Hamas und mit ihr verbündete Kämpfer hatten bei ihrem Großangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 rund 1.200 Menschen getötet und 251 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. 57 Geiseln befinden sich weiterhin in der Gewalt der Islamisten, 34 von ihnen sind nach Angaben der israelischen Armee bereits tot.
Als Reaktion auf den Hamas-Überfall geht Israel massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, bisher mehr als 53.000 Menschen getötet.