In Lustenau entsteht eine der innovativsten Fernwärmeanlagen des Landes. Die Kelag Energie & Wärme investiert 28 Millionen Euro in grüne Infrastruktur.
Es ist ein Projekt mit Strahlkraft – im wahrsten Sinne des Wortes. In Lustenau, der viertgrößten Gemeinde Vorarlbergs, fiel heute der Startschuss für eine neue Ära der Wärmeversorgung.
Mit einem Investitionsvolumen von 28 Millionen Euro errichtet die Kelag Energie & Wärme eines ihrer modernsten Biomasse-Heizwerke samt 17 Kilometer langem Fernwärmenetz. Ab Herbst 2026 sollen rund 200 Gebäude klimafreundlich mit Energie versorgt werden – und damit jährlich 22 Millionen Kilowattstunden grüne Wärme durch die Leitungen strömen.
Regionale Wurzeln, technologische Höhen
„Unsere Zeit ist reif für grüne Energie“, bringt es Adolf Melcher, Sprecher der Geschäftsführung der Kelag Energie & Wärme, auf den Punkt. Und reif scheint auch der Standort: In enger Kooperation mit der Marktgemeinde Lustenau und dem lokalen Partner Rauch FLF GmbH entsteht ein Projekt, das nicht nur energetisch, sondern auch wirtschaftlich regionale Kreise zieht. Die Biomassebeschaffung und der Betrieb des Heizwerks werden bewusst vor Ort verankert.
Effizienz trifft Innovation
Technologisch setzt das Heizwerk neue Maßstäbe: Ein 5-Megawatt-Biomassekessel wird durch Rauchgaskondensation und eine Hochtemperatur-Wärmepumpe ergänzt. Dieses Zusammenspiel hebt den Nutzungsgrad auf ein neues Level. Im Sommer übernimmt eine Luftwärmepumpe die Versorgung, während ein Erdgaskessel als Reserve für Ausfallsicherheit sorgt.
Die Folge: Die neue Anlage ersetzt jährlich das Verbrennen von rund 2,5 Millionen Litern Heizöl – ein spürbarer Beitrag zur Klimaneutralität und zur Versorgungssicherheit, wie auch Bürgermeister Patrick Wiedl beim Spatenstich betont: „Wir machen Lustenau unabhängiger von fossilen Importen und investieren in unsere Zukunft.“
Lange geplant, nachhaltig gedacht
Der Weg zur Umsetzung war alles andere als ein Sprint: Bereits 2018 wurde die Idee für die Bio-Fernwärme geboren. Dass aus der ursprünglichen Vision ein technisch ambitioniertes Großprojekt geworden ist, unterstreicht die Komplexität und Relevanz der Maßnahme. Für die Kelag Energie & Wärme ist Lustenau dabei mehr als nur ein weiteres Netz: „Hier bauen wir unser modernstes Biomasse-Heizwerk“, so Melcher – ein klares Commitment an Innovation und Standortqualität.
Teil eines größeren Plans
Auch auf Landesebene stößt das Projekt auf breite Zustimmung. Landesrat Daniel Allgäuer verweist auf die energiepolitischen Ziele Vorarlbergs: „Dieses Projekt trägt maßgeblich dazu bei, unsere Vision einer Energieautonomie bis 2050 zu verwirklichen. Gleichzeitig bleiben Wertschöpfung und Arbeitsplätze in der Region.“
Und: Die Fernwärme könnte schon bald bis ins Stadion reichen. Nach Hartberg und Wolfsberg will die Kelag künftig auch den SC Austria Lustenau mit Rasenheizung versorgen. „Die Gespräche laufen“, so Melcher.