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Senat der Wirtschaft: Unternehmer fordern radikale Reformen für Österreichs Zukunft

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Bürokratie abbauen, Innovation fördern und Wettbewerbsfähigkeit sichern – klare Forderungen von führenden Unternehmern beim Neujahrsempfang des Senats der Wirtschaft.

Der Neujahrsempfang des Senats der Wirtschaft im Festsaal der Universität Wien hatte zum Ziel ein kraftvolles Zeichen für einen Wandel im Jahr 2025 zu setzen. Unter dem Motto „Metamorphose“ versammelten sich prominente Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, um unternehmerischen Mut und Verantwortung zu feiern. Der Empfang war geprägt von prägnanten Keynotes und einer intensiven Podiumsdiskussion.

Benita Ferrero-Waldner, ehemalige Außenministerin, EU-Kommissarin sowie Präsidentin des Senats der Wirtschaft, eröffnete die Veranstaltung mit einem klaren Appell an die Verantwortung von Wirtschaft und Gesellschaft. „Europa und damit auch Österreich stehen vor der Aufgabe, unsere Wettbewerbsfähigkeit wiederzugewinnen, um eine starke Wirtschaftsbasis zu haben und somit Wohlstand und Arbeitsplätze zu schaffen. Gleichzeitig müssen wir aufgrund der geopolitischen Gegebenheiten viel mehr als früher in unsere Sicherheit investieren. Dafür brauchen wir Mut zur Veränderung.“

Den Status-quo herausfordern

In seiner Keynote betonte der Rektor und Executive Director des MCI Management Center Innsbruck (MCI) Andreas Altmann, dass Wohlstand nicht in der Hängematte gesichert werde. „Wer im Wohlstand leben will, muss den Status-quo herausfordern“, so Altmann. Der Wirtschaftsstandort dürfe sich nicht auf Visionen und tagespolitische Ansagen beschränken, sondern benötige mutige Unternehmer, die bereit seien, nicht nur zu reagieren, sondern aktiv den Wandel zu gestalten. „Das Feuer der Innovation muss ständig genährt werden“, betonte er. Er forderte leistungsfördernde Rahmenbedingungen und eine Unternehmer-Elite, die nicht nur in gewohnten Bahnen denkt, sondern die Regeln der Veränderung bricht und mit Entschlossenheit den Kurs für die Zukunft setzt.

Die Weltwoche-Chefredakteur Roger Köppel stellte die EU in seiner Rede kritisch infrage und forderte eine Neubewertung des europäischen Projekts. Für ihn sei Europa weit mehr als eine politische Union – es sei ein kulturelles Konstrukt, das auf gemeinsamen Werten und einer einzigartigen Geschichte basiere. „Die EU ist aus einer guten und noblen Idee zu einer schlechten Wirklichkeit geworden. Es braucht hier markante Änderungen, weniger Bürokratie, weniger Zentralismus, mehr Freiheit und Eigenverantwortung. Geht es weiter wie bisher wird die EU in dieser Form nicht überleben“, erklärte Köppel.

„Der Wandel gehört den Rulebreakern“

Die Podiumsdiskussion unter dem Titel „Der Wandel gehört den Rulebreakern“, moderiert von Der Pragmaticus-Chefredakteur Andreas Schnauder, zog die Aufmerksamkeit auf sich. In einer Debatte erörterten Gerald Loacker, Unternehmer und ehemaliger Nationalratsabgeordneter (NEOS), Roger Köppel, Carmen Treml, Ökonomin bei Agenda Austria, und Karl-Heinz Strauss, CEO der Porr AG, die drängendsten wirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen, denen Europa gegenübersteht.

Loacker stellte folgende Forderungen an die nächste Regierung: Bürokratie abbauen und Pensionsreformen umsetzen. Nur so könne ein wettbewerbsfähiger Wirtschaftsstandort gesichert und die junge Generation entlastet werden. Strauss forderte eine langfristige Perspektive: „Von der nächsten Bundesregierung müssen grundlegende strukturelle Reformen angegangen werden, und zwar ganz ohne parteipolitisches Kalkül. Dazu gehören unter anderem eine langfristige Steuerreform, die Leistungsanreize schafft, sowie die Bereiche Industrie, Bildung, Pensionen und Migration.“

Köppel hob hervor: „Weniger EU, mehr Europa ist gefragt. Die EU sollte die Freiheit entfesseln, nicht einschränken.“ Treml unterstrich die Bedeutung grundlegender Reformen: „Hohe Produktionskosten und eine sinkende Arbeitsproduktivität bremsen das Wachstum. Ohne eine spürbare Senkung der Steuer- und Abgabenlast wird Österreich wirtschaftlich abgehängt. Europas Wohlstand basiert nicht auf Bürokratie, sondern auf freiem Unternehmertum und freiem Handel.“

Boxen und der unternehmerische Erfolg

Eine spannende Diskussion entfachte das Gespräch mit Axel Schulz, der nicht nur als Boxlegende, sondern auch als Unternehmer und Motivationsredner bekannte ist. Schulz sprach über den Mut, neue Wege zu gehen, und verglich den unternehmerischen Erfolg mit dem Boxen: „Man muss wissen, wann man zuschlagen muss, und noch viel wichtiger – man muss sich immer wieder aufrappeln, egal wie oft man zu Boden geht. Erst wenn man k.o. ist oder die letzte Runde vorbei ist, ist es zu Ende.“

Der Neujahrsempfang fand seinen Höhepunkt mit den abschließenden Worten vom Senat-der-Wirtschaft-Vorsitzenden Hans Harrer: „Die Welt verändert sich mit rasender Geschwindigkeit. Diejenigen, die bereit sind, mehr Risiko auf sich zu nehmen und Mut zeigen, werden unsere Gesellschaft enkeltauglich gestalten. Der Wandel gehört uns – den Rulebreakern.“

Berufungen in den Senat der Wirtschaft

Am Vormittag des Neujahrsempfangs wurden zahlreiche Persönlichkeiten in den Senat der Wirtschaft berufen, die mit ihrem Engagement und ihrer Expertise die Zukunft der österreichischen Wirtschaft mitgestalten: Johannes Arneth und Andreas Wurm (Almdorf Bauträger), Thomas Haller (Axon Lab AG), Boris Recsey (CRIF), Regina Leuchtenmüller (Gloria Implacement), Marcel Müller (Harmonika Müller), Josef Posch (Josef Posch Outdoorzentrum & Gasthaus Baumgarten), Wolfgang Rick (Morawa Holding), Daniela Müller-Mezin (Müllex-Umwelt-Säuberung), Theresa Neumüller (Neumüller Rolltore), Günter Winkler (Ottronic Regeltechnik), Albin Lintner (Pacovis Österreich), Katharina Baumgartner (Weingut Ing. W Baumgartner) sowie Margarete Durstberger und Claudia Pauzenberger (Wesenufer Hotel & Seminarkultur an der Donau – Pro Mente)

Außerdem wurden in feierlichem Rahmen MCI-Rektor Andreas Altmann und Rechtsanwalt Georg Zanger zu Ehrensenatoren ernannt.

Unternehmer, Entscheider und VIPs

Beim Neujahrsempfang mit dabei waren unter anderem Markus Baldinger, Sophie Blaha, Verena Brandtner-Pastuszyn, Mario Bruckner-Simon, Georg Daurer, Thomas Fischill, Alix Frank-Thomasser, Walter Gegenleitner, Bernhard Gily, Hannes Hundegger, Aleks Jovanovic, Christoph Jünger, Florian Kainz, Marion Kanalz, Eva Keferböck, Rudolf Kinsky, Martin Kloboucnik, Alexander Labschütz, Harald Millenkovics, Leif Moll, Michael Omann, Anton Ostermayer, Walter Osztovics, Patrick Panek, Georg Pastuszyn, Marcus Ramsauer, Boris Recsey, Lorenz Reichel, Florian Reininger, Helmut Schoba, Gernot Schöbitz, Gabriela Straka, René Tarmastin, Arno Wohlfahrter, Dietmar Wohltan und Rene Zauchner.

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