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Basler Gastgeber ziehen euphorische Bilanz des Song Contest

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Der ESC war erfolgreich
©APA, KEYSTONE, PETER SCHNEIDER
Über eine halbe Million Menschen haben vergangene Woche die Angebote rund um den Eurovision Song Contest (ESC) in Basel genutzt. Die SRG, die Gastgeberstadt sowie die Polizei zogen am Montag eine positive Bilanz zur ESC-Woche. "Es sind diejenigen Zahlen, die wir erträumt haben, unsere Erwartungen wurden erfüllt", sagte der Basler Regierungspräsident Conradin Cramer vor den Medien. "My wildest dreams sind true gekommen", zitierte er den österreichischen ESC-Sieger JJ.

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Rund 170 Millionen Menschen verfolgten den ESC am Bildschirm. Insgesamt über 100.000 Personen besuchten die Shows in der St. Jakobshalle und in der Arena plus. Mindestens so viele wohnten am vorletzten Sonntag der Eröffnungszeremonie mit der Parade durch die Basler Innenstadt bei. Weitere 343.000 Personen besuchten die Begleitprogramm-Anlässe, wie bei der Bilanzmedienkonferenz bekannt wurde. Pro Tag besuchten etwa 23.000 Menschen das Eurovision Village in der Messehalle 1. Die Bühne des Eurovision Square am Barfüsserplatz zog bis zu 25.000 Gäste an.

"Wir haben gespürt, dass die Stadt Basel von Anfang an wirklich dabei war", sagte SRG-Generaldirektorin Susanne Wille und bedankte sich bei allen Beteiligten. Die Stimmung sei friedlich gewesen und der "Funke des ESC" auf die Gesellschaft übergesprungen, so Wille. Auch die bikantonale Einsatzorganisation zieht eine positive Bilanz. Bis auf einzelne Störaktionen durch Demonstrantinnen und Demonstranten sei die Großveranstaltung ohne gewalttätige Zwischenfälle über die Bühne gegangen, wie Justiz- und Sicherheitsdirektorin Stephanie Eymann festhielt.

Insgesamt haben in der ESC-Woche zehn Demonstrationen stattgefunden, drei davon waren bewilligt. Gefordert waren die Einsatzkräfte während der Eröffnungsparade, als sie beim Messeplatz 150 Personen stoppte, welche sich der israelischen Delegation in den Weg stellen wollten. Zudem hinderte sie beim Finale am Samstagabend rund 400 Demonstrierenden, zum Eurovision Village zu gelangen.

Das Angebot der Awareness-Teams mit einer niederschwelligen Opferhilfe sei genutzt worden, es habe aber bis dato keine Anzeigen wegen Sexualdelikten im Zusammenhang mit den ESC-Anlässen gegeben, sagte Eymann. Es gab auch elf Verstöße gegen das Drohnenflugverbot und entsprechende Verwarnungen. Es habe sich dabei aber um Personen gehandelt, denen das Verbot nicht bekannt war und die "keine bösen Absichten" hegten, sagte Eymann weiter.

Zudem gab es während des ESC drei Drohungen gegen die Veranstaltung per Mail. Die sofort eingeleiteten Abklärungen hätten jeweils keine ernst zunehmende Bedrohung ergeben, heißt es in der Bilanz der bikantonalen Einsatzorganisation. Auch die erwarteten Cyberangriffe hätten zu keinen Schäden an der IT-Infrastruktur der Behörden und Veranstalter geführt.

Gemessen am hohen Besucherandrang hätten Polizei und Rettungskräfte vergleichsweise wenig zu tun gehabt. Vereinzelt musste die Polizei Schlägereien zwischen alkoholisierten Festgängern schlichten, gröbere Angriffe blieben jedoch aus.

Der ESC bescherte der Basler Hotellerie rund 50.000 Nächtigungen, darunter etwa 3.000 Gäste in privaten Unterkünften, wie die Basler Tourismusdirektorin Letizia Elia bilanzierte. Zu Wochenbeginn lag die Auslastung der Hotels bei 85 Prozent, in der zweiten Wochenhälfte gar bei 95 Prozent. Dies bedeutet einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum üblichen Mai-Durchschnitt von 60 Prozent, wie Elia erklärte.

Insgesamt waren in Basel während der ESC-Woche 250 Stunden Livemusik zu hören, wie Host City-Projektleiter Beat Läuchli sagte. "Es war ein Volksfest, wie es sein muss", sagte Läuchli. Zudem seien am Finaltag die Parkhäuser der Stadt nur zur Hälfte ausgelastet gewesen. Das Verkehrskonzept mit Sonderzügen sowie zusätzlichen Tram- und Busfahrten habe sich also bewährt.

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