News Logo
ABO

Hautpflege im Winter: Was bei trockener Haut, Neurodermitis oder Rosazea zu beachten ist

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
5 min
Dr. Jennifer Kager©bereitgestellt / Ordination Rieder Kager
  1. home
  2. Leben
  3. Gesundheit

Im Winter wird unsere Haut auf eine harte Probe gestellt. Niedrige Temperaturen, trockene Heizungsluft und fehlende Luftfeuchtigkeit setzen der Hautbarriere zu und führen oft zu Trockenheit, Spannungsgefühl und Irritationen. Dr. Jennifer Kager, Fachärztin für Allgemein- und Viszeralchirurgie mit dem Schwerpunkt der ästhetischen Medizin in der Ordination Rieder Kager, erklärt, wie man die Haut in der kalten Jahreszeit optimal schützt und pflegt.

Warum die Haut im Winter besonders leidet

„Im Winter sinkt die Luftfeuchtigkeit sowohl draußen durch kalte Temperaturen als auch drinnen durch beheizte Räume. Dies führt dazu, dass die Haut Feuchtigkeit verliert. Zusätzlich verlangsamt die Kälte die Talgproduktion, wodurch die natürliche Schutzbarriere der Haut geschwächt wird. Die Folge: trockene, rissige Haut, die anfälliger für Irritationen ist“, so Dr. Kager.

Schnelle Hilfe für trockene Hände und Lippen

Gerade Hände und Lippen leiden unter der kalten Witterung. Kurzfristige Maßnahmen, wie das Verwenden von reichhaltigen Pflegeprodukten und das Einwirkenlassen von Handcreme über Nacht unter Baumwollhandschuhen, können Linderung verschaffen. Langfristig empfiehlt Dr. Kager: „Eine konsequente Pflege mit regelmäßigem Eincremen, das Tragen von Handschuhen bei Kälte und sanfte Peelings, um abgestorbene Hautschüppchen zu entfernen.“

Die besten Inhaltsstoffe für die Winterpflege

Produkte mit Hyaluronsäure, Ceramiden, Squalan und natürlichen Ölen wie Jojoba- oder Mandelöl sind besonders wirksam, da sie die Haut hydratisieren und die Barriere stärken. Dr. Kager warnt: „Vermeiden sollte man Produkte mit Alkohol oder stark parfümierten Stoffen, da sie die Haut zusätzlich austrocknen oder reizen können.“

Tipps gegen Schuppenbildung und Juckreiz

Schuppige Haut und Juckreiz sind typische Winterprobleme. „Die Hautbarriere lässt sich stärken, indem man milde, pH-neutrale Reinigungsprodukte verwendet und die Haut regelmäßig mit fetthaltigen Cremes pflegt. Produkte mit Urea oder Milchsäure helfen, Schuppenbildung zu reduzieren und Juckreiz zu lindern“, erklärt Dr. Kager. Heißes Duschen sollte vermieden werden, da es die Haut zusätzlich austrocknet.

Öle vs. Cremes: Die richtige Pflegekombination

Fettbasierte Produkte und Pflegeöle bilden einen schützenden Film auf der Haut und minimieren den Feuchtigkeitsverlust. Wasserbasierte Cremes hingegen ziehen schnell ein, bieten jedoch oft nicht genug Schutz. Dr. Kager empfiehlt eine Kombination: „Eine feuchtigkeitsspendende Creme am Morgen und ein reichhaltiges Öl am Abend“. Dadurch werde wird die Haut optimal versorgt.

Die Bedeutung der Luftfeuchtigkeit

Nicht nur die Gesichtshaut leidet unter trockener Heizungsluft, sondern auch unsere Schleimhäute. Dr. Kager betont deshalb die Rolle der Raumluft: „Eine Luftfeuchtigkeit von 40–60 % ist ideal für Haut und Schleimhäute. Luftbefeuchter oder feuchte Tücher über der Heizung können helfen. Regelmäßiges Lüften sorgt für frische Luft und reduziert trockene Raumluft.“

UV-Schutz: Auch im Winter unerlässlich

„Auch im Winter ist die UV-Strahlung aktiv, insbesondere UVA-Strahlen, die tief in die Haut eindringen und die Hautalterung fördern. In schneebedeckten Gebieten wird die Strahlung zusätzlich reflektiert, was die Intensität erhöht“, erklärt Dr. Kager. Für den Alltag empfiehlt sie einen Lichtschutzfaktor (LSF) bis 30, bei Wintersport oder Schneegebieten sollte ein LSF 50 verwendet werden.

Empfehlungen für empfindliche Haut

Für Menschen mit empfindlicher Haut wie bei Neurodermitis oder Rosazea ist besondere Vorsicht geboten. „Für empfindliche Haut eignen sich Produkte ohne Duft- und Konservierungsstoffe, die speziell für sensible Haut entwickelt wurden. Bei Neurodermitis helfen Cremes mit Ceramiden oder Nachtkerzenöl, während Rosazea-Betroffene auf reizfreie, kühlende Pflege achten sollten. Regelmäßige Rückfettung und der Schutz vor extremer Kälte sind ebenfalls entscheidend“, so Dr. Kager.

Beauty-Behandlungen im Winter: Was beachten?

Winter ist die ideale Zeit für intensive Hautbehandlungen, wie chemische Peelings oder Lasertherapien, so die Ärztin. Generell sind Behandlungen, die eine Erneuerung der Haut oder intensive Regenerationszeiten erfordern, im Winter aufgrund der kürzeren Aufenthaltsdauer unter freiem Himmel vorteilhafter. Daher kann man gerade im Winter alle Arten von Beauty-Behandlungen gut durchführen. Nach chemischen Peelings oder Laserbehandlungen ist aber auch im Winter ein konsequenter UV-Schutz unerlässlich, um Pigmentflecken zu vermeiden“, mahnt Dr. Kager.

Winter-Pflegeroutine: Das A und O für gesunde Haut

Die Hautpflege sollte im Winter angepasst werden. Dazu rät die Dermatologin:

  1. Milde Reinigungsprodukte verwenden

  2. Nach dem Duschen direkt eincremen, um Feuchtigkeit einzuschließen

  3. Wöchentliches Peeling für bessere Aufnahme von Pflegeprodukten

  4. Spezielle Pflege für Hände und Lippen nicht vergessen

Die richtige Hautpflege im Winter erfordert etwas mehr Aufmerksamkeit, doch mit den Tipps von Dr. Kager lassen sich trockene, gereizte Hautstellen effektiv vorbeugen und behandeln. Mit der richtigen Pflege und einem ausgewogenen Schutz kann die Haut auch in der kalten Jahreszeit gesund und strahlend bleiben.

Über die Ärztin

Über die Autoren

Logo
Monatsabo ab 20,63€
2048ALMAITVEUNZZNSWI314112341311241241412414124141241TIER