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Österreichs Optikerketten im Test

In Kooperation mit der ÖGVS – Gesellschaft für Verbraucherstudien
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©Bild: iStock

In den großen Optikerketten ist man in Österreich grundsätzlich gut bedient. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Gesellschaft für Verbraucherstudien (ÖGVS). In den Details zeigen sich jedoch Unterschiede.

Brillen sind zu einem wahren Lifesty­le-Accessoire geworden. Eine schi­cke Brille strukturiert das Gesicht und kann ihrer Trägerin oder ihrem Träger ein gewisses Flair verleihen. Doch ne­ben dem guten Aussehen muss eine optische Brille auch eine Sehschwäche möglichst gut korrigieren. Viele Österreicherinnen und Ös­terreicher gehören zur Kundschaft einer der großen Optikerketten. Wie gut deren Gesamt­paket aus freundlichem Service, fachgerech­tem Sehtest und kompetenter Beratung zu Fassungen und Gläsern ist, hat die Gesellschaft für Verbraucherstudien in einem aktuellen Test untersucht.

Für die Studie schickte die ÖGVS verdeck­te Testkundinnen und -kunden, sogenannte Mystery Shopper, je sieben Mal in Filialen folgender Optikspezialisten: Fielmann, Hart­lauer, Pearle, Sehen Wutscher und United Optics. Die Mystery Shopper sollten um einen Sehtest bitten und sich zum Kauf einer Brille beraten lassen. Ihre Antworten auf 44 Fra­gen stellten zwar sämtlichen Betrieben in der Gesamtwertung ein „Gut“ aus, Unterschiede zeigten sich aber in folgenden drei Unterka­tegorien:

  1. Service: Macht das Geschäftslokal einen sauberen und gepflegten Eindruck? Hat das Personal die Mystery Shopper freundlich und zuvorkommend behandelt? (30 % des Gesamt­wertes)

  2. Sehtest: Hat das Personal den Sehtest kom­petent und umfassend durchgeführt? (20 % des Gesamtwertes)

  3. Beratung: Wurden die Testkundinnen und -kunden umfassend und zielgerichtet beraten? (50 % des Gesamtwertes)

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Quelle: ÖGVS

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Sehtests

Alle der fünf getesteten Unternehmen konn­ten die ÖGVS-Testerinnen und -Tester mit einem sehr guten Service überzeugen. Bei der Sauberkeit gab es keine Beanstandungen. Die Brillen und sonstigen Waren fanden die Mys­tery Shopper ansprechend präsentiert. Und auch am fast durchwegs entgegenkommenden, kompetenten und aufmerksamen Personal hat­ten sie kaum etwas auszusetzen.

,,Als einziger Kritikpunkt fiel in einigen Filialen auf, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht über­all als solche zu erkennen waren, weil sie nicht immer Firmenkleidung oder Namensschilder trugen“, sagt ÖGVS-Studienleiterin Christina Berger. Über solche Kleinigkeiten sieht man aber gerne hinweg, wenn die Leistung stimmt. Wesentlich für den Kauf einer optischen Brille ist ein Sehtest. Dieser wurde in den meisten der untersuchten Filialen kostenlos durchgeführt, in wenigen Fällen wurden jedoch Kosten in Höhe von bis zu 37 Euro erhoben. ,,Unabhängig von den Kosten wurden die Sehtests jedoch meist kompetent und korrekt durchgeführt“, berichtet Berger. So sei die Sehstärke der Mystery Shopper in vielen Fällen sowohl mit einem Autore­fraktometer, der die Sehstärke automatisch be­stimmt, als auch zusätzlich über eine subjektive Sehstärkenbestimmung ermittelt worden, bei der Zahlen- beziehungsweise Buchstabenrei­hen identifiziert werden müssen. Die ÖGVS stellte in ihrer Studie aber auch Mängel fest. ,,Es fragte etwa nur ein Viertel der Optikerinnen und Optiker nach der Einnahme von Medika­menten oder ob Erkrankungen vorliegen, die das Ergebnis des Sehtests verfälschen könnten“, kritisiert Berger. In manchen Filialen sei der Ablauf des Sehtests nicht erklärt worden.

Sehen Wutscher holte insgesamt die meisten Punkte

Christina Berger
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Christina Berger, Studienleiterin, Gesellschaft für Verbraucherstudien

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Auch bei der Beratungsleistung zu einem konkreten Brillengestell und den passenden Gläsern ortet die ÖGVS durchaus Verbes­serungspotenzial. Während Fragen zur ge­wünschten Form und Farbe der Brillenfassung sehr häufig gestellt wurden, fehlte die Ermitt­lung der Preisvorstellungen der Kundinnen und Kunden des Öfteren", sagt Berger. Ent­sprechend hätte das Personal auch nicht immer von sich die Preise der vorgestellten Fassungen genannt.

,,Ähnliches spielte sich bei der Beratung be­züglich der Brillengläser ab“, fährt Berger fort, „hier wurden Wünsche und Vorstellungen nicht immer erfragt und in die Beratung ein­bezogen.“ In manchen Fällen habe das Personal auch keine Auswahl an verschiedenen Gläsern vorgelegt, die unterschiedliche persönliche Be­dürfnisse abdecken können. Immerhin: ,,Auf Einwände bezüglich des Preises reagierten alle Optikerinnen und Optiker freundlich.“

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Quelle: ÖGVS

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