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Airbus trotz Herausforderungen zuversichtlich

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Airbus-Chef Guillaume Faury sprach von einem "harten Jahr"
©APA/APA/AFP/LIONEL BONAVENTURE
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Der europäische Flugzeugbauer Airbus kämpft mit anhaltenden Widrigkeiten bei Zulieferern, im Satelliten- und im Rüstungsgeschäft. Die Satelliten-Sparte wird zum Milliardengrab, weshalb Vorstandschef Guillaume Faury auf der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag in Toulouse auf eine Allianz mit den Rivalen Thales und Leonardo drang. Für den Militärtransporter A400M fehlen Airbus Anschlussaufträge.

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Der angeschlagene Zulieferer Spirit AeroSystems bremst unterdessen den Hochlauf des Langstreckenflugzeugs A350 und des kleineren Airbus A220, sodass sich die Frachtversion des A350 um rund ein Jahr auf das zweite Halbjahr 2027 verzögert. "Ein hartes Jahr", resümierte Faury.

Das bereinigte Ergebnis des Boeing-Rivalen vor Zinsen und Steuern (EBIT adjusted) sank im vergangenen Jahr auf 5,4 (2023: 5,8) Mrd. Euro. In Aussicht gestellt hatte Airbus zuletzt 5,5 Milliarden, traf mit den Zahlen aber weitestgehend die Erwartungen von Analysten. Dabei schrieb Airbus weitere 300 Mio. Euro in der Raumfahrt-Sparte ab, insgesamt summierten sich die Belastungen dort seit Anfang 2023 auf 2 Mrd. Euro.

Im Satelliten-Geschäft ist Airbus im Hintertreffen gegenüber Newcomern aus den USA wie Elon Musks SpaceX, die schneller und billiger arbeiten. "Uns fehlt die Größe, um wettbewerbsfähig zu sein", räumte Faury ein. Er bestätigte Gespräche mit der französischen Thales und der italienischen Leonardo, die idealerweise in ein Gemeinschaftsunternehmen nach dem Modell des Raketen-Joint Ventures MBDA münden sollten. Auf einen Zeitplan wollte er sich nicht festlegen. Für den Airbus A400M reichen die vorliegenden 48 Aufträge noch für drei Jahre. Für die Zeit danach brauche man "mehr Klarheit und Sicherheit", sagte Faury.

Im Kerngeschäft mit Verkehrsflugzeugen ist die Lieferkette die größte Baustelle. Die Triebwerkslieferanten CFM und Pratt & Whitney/MTU kommen mit der Nachfrage nicht hinterher. Faury deutete aber vor allem auf Spirit AeroSystems, die Teile für den A350 und den A220 bauen. Parallel zur Übernahme durch Boeing sollen zwei Werke von Spirit an Airbus gehen. Um deren Verluste zu decken, bekommt Airbus dafür gut eine halbe Mrd. Euro als Mitgift, wie der neue Finanzchef Thomas Toepfer sagte. Eine Einigung sei in den nächsten Wochen zu erwarten. Airbus bleibe bei seinem Ziel, die Produktion des A350 bis 2028 auf 12 Maschinen pro Monat zu verdoppeln. Die Fracht-Variante des A350 soll allerdings erst im zweiten Halbjahr 2027 auf den Markt kommen, etwa ein Jahr später als angekündigt.

Trotz aller Probleme will Airbus die Flugzeugproduktion in diesem Jahr ausweiten: 820 Verkehrsflugzeuge sollen ausgeliefert werden - das wären 7 Prozent mehr als im abgelaufenen Jahr. Das Ziel sei "ziemlich vorhersehbar", sagte Faury. 2024 hatte Airbus 800 Auslieferungen angekündigt, musste die Pläne aber später korrigieren, weil die Zulieferer nicht mithalten konnten. Das bereinigte EBIT soll 2025 auf 7 Mrd. Euro steigen - eine Marke, die eigentlich schon im vergangenen Jahr erreicht werden sollte.

Mögliche neue Zölle sind in der Prognose nicht berücksichtigt. Faury macht sich aber offenbar wenig Sorgen, dass die USA gegen die Flugzeugbranche vorgehen könnten. "Wir produzieren in den USA, wir liefern in die USA", sagte er. Und US-Fluggesellschaften seien wichtige Kunden. "Wir glauben, dass wir direkt nicht von Zöllen betroffen sein werden. Aber wir warten einmal ab."

Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz um 6 Prozent auf 69,2 Mrd. Euro. Aus dem Nettogewinn von 4,2 (3,8) Mrd. Euro will Airbus eine um 20 Cent je Aktie erhöhte Dividende von insgesamt 3 Euro zahlen, davon einen Euro als Sonderdividende. Darin spiegle sich auch die Zuversicht über die künftige Entwicklung wider, sagte Faury. Die Airbus-Aktie, die am Mittwoch auf ein Rekordhoch gestiegen war, gab gut 1 Prozent nach.

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