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Steirisches Wirtschaftsbarometer 2025: Erste Signale für Aufwärtstrend trotz schwieriger Lage

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WKO Steiermark Präsident Josef Herk (r.) und Direktor Karl-Heinz Dernoscheg

©Fischer

WKO-Steiermark sieht zarte Konjunkturaufhellung – Erwartungen steigen – Arbeitskosten, Energiepreise und Bürokratie bleiben zentrale Herausforderungen

Es sind verhaltene, aber spürbare Signale der Besserung: Das aktuelle steirische Wirtschaftsbarometer zeigt zur Jahresmitte 2025 erstmals wieder einen zarten Aufwärtstrend. Auch wenn das Konjunkturklima insgesamt weiterhin negativ bewertet wird, bessern sich die Einschätzungen sowohl zur aktuellen Geschäftslage als auch zu den Erwartungen für die kommenden Monate deutlich.

„Eine leichte Aufwärtsbewegung inmitten eines nach wie vor rauen Wirtschaftsklimas“, fassen WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk und Direktor Karl-Heinz Dernoscheg die Kernaussage der aktuellen Umfrage zusammen. Der Saldo zur aktuellen Lage liegt mit -58,7 Prozentpunkten zwar weiterhin klar im Minus (Vorjahr: -73,6), doch der Trend zeigt nach oben. Besonders erfreulich: Die Erwartungssalden verbessern sich von -51,9 auf -26,6 Prozentpunkte.

Bessere Stimmung, aber kein Grund zur Entwarnung

Insgesamt wurden 757 unternehmer:innen in der Steiermark befragt. 65,3 Prozent meldeten eine Verschlechterung der aktuellen Wirtschaftslage, nur 6,6 Prozent sahen eine Verbesserung. Auch bei den Erwartungen bleibt die Skepsis groß: 36,6 Prozent blicken mit Sorge auf die kommenden zwölf Monate, 10 Prozent optimistisch.

Etwas freundlicher gestaltet sich das Bild bei der Einschätzung des eigenen Unternehmens. Hier verzeichnet das Barometer leichte Verbesserungen über fast alle Kennzahlen hinweg. Der Saldo beim Gesamtumsatz liegt erstmals seit zwei Jahren wieder im positiven Bereich (+5,1 Prozentpunkte). Auch bei Auftragslage (-8,6), Investitionen (-13,9) und Beschäftigung (-3,4) gibt es deutliche Anzeichen für eine Erholung. Beim Preisniveau bleibt die Entwicklung mit +25,5 Prozentpunkten dynamisch.

Arbeitskosten und Bürokratie als zentrale Bremsfaktoren

Trotz dieser ersten positiven Signale bleibt die steirische Wirtschaft unter Druck. Die größten Herausforderungen laut Umfrage: hohe Arbeitskosten (74,9 %), überbordende Bürokratie (56,3 %) und steigende Energiekosten (49,7 %). Weitere Problemfelder sind die hohe Steuer- und Abgabenlast (46,8 %), allgemeine Unsicherheit (46,1 %) sowie der anhaltende Arbeits- und Fachkräftemangel (38,4 %).

„Die Wettbewerbsfähigkeit unseres Standorts muss oberste Priorität haben“, betonen Herk und Dernoscheg. Man brauche dringend eine Entlastung bei Arbeit und Energie, schnellere Genehmigungsverfahren und eine echte Endbürokratisierungsoffensive. Ein entsprechendes Maßnahmenpaket habe man bereits gemeinsam mit der industriellenvereinigung und der universität graz an die Politik übergeben.

Ausblick: vorsichtiger Optimismus

Auch wenn viele Indikatoren noch im negativen Bereich liegen, deutet das Barometer auf eine langsam einsetzende Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage hin. Wichtiger denn je ist es jetzt, so die WKO, mit gezielten wirtschaftspolitischen Schritten diesen Aufwärtstrend zu verstärken und die Wettbewerbsfähigkeit der steirischen Betriebe nachhaltig zu sichern.

Steiermark

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