Ein Drittel aller Menschen in Österreich leidet an Schlafstörungen. Im Gradonna Mountain Resort in Osttirol unterstützen zwei Schlaf-Sommeliers die Gäste dabei, wieder zur Ruhe zu kommen und erholsame Nächte genießen zu können
Von Einschlafschwierigkeiten bis hin zu stundenlangem Grübeln mitten in der Nacht: Jeder dritte Mensch in Österreich leidet an Schlafstörungen. Und es werden laufend mehr. So stieg die Zahl jener Personen, die Probleme mit ausreichendem und erholsamem Schlaf haben, seit 2018 um 30 Prozent.
Die Folgen dieser Schlaflosigkeit sind gravierend. Laut der Paris-Lodron-Universität Salzburg erhöht sich bei jenen, die über längere Zeit schlecht ein- oder durchschlafen beziehungsweise früh aufwachen, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fettleibigkeit und Depressionen deutlich. Gleichzeitig nimmt die Produktivität am Arbeitsplatz ab, und die Lebenserwartung sinkt um bis zu fünf Jahre. Zudem erhöhen sich die Kosten für das Gesundheitssystem im Vergleich zu einer gut schlafenden Person um das bis zu Zehnfache.
Sechs bis acht Stunden Schlaf
Doch wie unterscheidet sich eine schlechte Nacht von einer Schlafstörung?
„Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen wird eine Schlafdauer von sechs bis acht Stunden als optimal betrachtet“, erklärt der Sportarzt, Umwelt- und Präventionsmediziner Piero Lercher. Wenn man hingegen drei oder mehr Nächte über einen Zeitraum von drei Monaten schlecht ein- oder durchschläft beziehungsweise sich am Morgen nicht erholt fühlt, liegt eine Schlafstörung vor. In diesen Fällen empfiehlt Lercher, den Rat von Experten einzuholen: „Die Analyse der Ursachen ist oftmals ein ,Detektivspiel‘, da sie einen breiten Bogen von der schlechten Matratze über psychische Belastungen bis zu Organstörungen umfasst.“
Oft psychischer Stress als Auslöser
„Erholsamer Schlaf ist lebensnotwendig und eine wesentliche Grundlage eines gesunden Lebensstils“, betont der Mediziner. Häufiger Auslöser für nächtliche Grübeleien ist psychischer Stress. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen vieler Betroffener an ihren Urlaub, an jene Zeit also, in der sie endlich abschalten können – und hoffentlich wieder gut schlafen.
Das ist auch Martha Schultz, Mitinhaberin des Gradonna Mountain Resorts in Osttirol, bewusst: „Im Gespräch mit unseren Gästen haben wir bemerkt, dass das Thema Schlaf immer mehr an Bedeutung gewinnt. Häufig kamen sie von selbst auf uns zu und haben uns erzählt, ob sie gut oder schlecht geschlafen haben, ob die Kissen oder Matratzen zu hart oder zu weich waren, ob die Raumtemperatur gestimmt hat.“
Schultz beschäftigte sich daraufhin intensiv mit dem Thema und besuchte unter anderem führende Schlafspezialisten an der Berliner Charité.
In weiterer Folge absolvierten zwei langjährige Mitarbeiterinnen des Hotels die Ausbildung zur Schlaf-Sommelière. „Wir lernten dabei, wie Schlaf verbessert werden kann und wie man im Hotel richtig reagiert, wenn ein Gast schlecht schläft“, erklärt Brigitte Berger, Schlaf-Sommelière und Direktorin des Gradonna.
Der „First Night Effect“
Vor allem die erste Nacht in einer neuen Umgebung ist für viele Menschen ungewohnt. Das sei ganz normal, weiß Berger mittlerweile: „Dahinter steckt der Urinstinkt des Menschen, sich gegen Gefahren in einer neuen, ihm noch fremden Umgebung bestmöglich zu schützen. In der ungewohnten Umgebung bleibt immer etwas Gehirnaktivität erhalten, und das Gehirn hält so etwas wie Nachtwache, um bei Gefahr schnell reagieren zu können.“
Bereits einfache Maßnahmen wie Lüften, ein Abendspaziergang, Handy und Laptop zwei bis drei Stunden vor dem Schlafengehen wegzulegen, sind hilfreich, um zur Ruhe zu kommen. Wer in der Nacht aufwacht und nicht mehr weiterschlafen kann, sollte das Bettzeug umdrehen. „Kälte fördert den Schlaf“, so Berger.
Neues Wissen im Alltag einbauen
Wichtig ist Martha Schultz, den Gästen Tipps zu geben, die sie anschließend auch zu Hause umsetzen und in ihren Alltag einbauen können. Damit sie so vielleicht endlich wieder gut schlafen.
Reise: Luxus auf 1.350 Metern
Das Gradonna Mountain Resort liegt in Kals am Großglockner mitten in den Bergen Osttirols. Das Resort umfasst unterschiedliche Zimmertypen und 36 großzügige Chalets mit privater Sauna. Große Glasfronten sorgen für einen einzigartigen Ausblick auf die Natur. Denn: „Die Natur ist hier der Hauptakteur“, betont Mitinhaberin Martha Schultz.
Die Region ist aufgrund der Höhenlage im Winter relativ schneesicher. Die Skipiste führt direkt durch das Resort.
Erholsamer Schlaf spielt im Gradonna eine wesentliche Rolle. Daher sind z. B. am Abend gut bekömmliche Speisen extra ausgewiesen. Martha Schultz’ Sohn Lukas ist Apotheker und entwickelte mit „Magdalena’s“ eine eigene, hochwertige Körperpflegelinie und Nahrungsergänzungsmittel für guten Schlaf.
Unterwegs im Nationalpark
Der Nationalpark Hohe Tauern liegt in unmittelbarer Nähe zum Gradonna. Es stehen Bergtouren in allen Schwierigkeitsgraden zur Auswahl. Ambitionierte können von Kals aus den Großglockner besteigen. Ein einfacher Wanderweg wiederum führt vom Lucknerhaus zur Lucknerhütte (2.241 m). Empfehlenswert ist eine Tour mit einer Rangerin oder einem Ranger.
Bei Wildtierbeobachtungen kann man unter anderem Murmeltiere (bis Ende Oktober, dann halten sie Winterschlaf), Gämsen, Steinböcke, Steinadler und Bartgeier zu Gesicht bekommen.