Das sagt Kurz über
Koalitionsverhandlungen

ÖVP-Chef Sebastian Kurz erwartet nach seinem eindeutigen Wahlsieg länger dauernde Koalitionsverhandlungen. Er vermutet, "dass es dieses Mal etwas herausfordernder werden könnte", sagte er am Montag im Ö1-"Morgenjournal".

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NR-Wahl 2019 - Das sagt Kurz über
Koalitionsverhandlungen

Er werde "natürlich Gespräche mit allen Parteien suchen und versuchen festzustellen, mit welchen Parteien es eine gute Schnittmenge gibt", sagte er. Daraus werde sich ergeben, "mit welchen Parteien auch eine Bildung einer stabilen Regierung möglich ist." Koalitionsverhandlungen seien "immer eine Herausforderung", sagte Kurz. "Es ist auf jeden Fall eine Phase, die Besonnenheit und Durchhaltevermögen braucht", sagte er.

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Kurz lässt sich nicht in die Karten schauen

Auf künftige Partner ließ sich Kurz nicht festnageln. Er sei in erster Linie "dankbar für das unglaubliche Vertrauen" und will "versuchen, eine bestmögliche Regierung sicherzustellen". Der ÖVP-Chef ließ sich nach seinem Wahlsieg nicht in die Karten schauen, wie er die Regierungsbildung anlegen will - und auch nicht, welche Präferenzen er hat. Parlamentarische Mehrheiten hätten Zweier-Koalitionen der ÖVP mit der FPÖ, der SPÖ und den Grünen. Kurz gab vorerst nur bekannt, dass er Gespräche mit allen im Parlament vertretenen Parteien - dazu zählen auch Neos - führen will.

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Grüne zeigen sich zumindest gesprächsbereit

Als möglicher Koalitionspartner kommen als zweiter großer Wahlsieger des Sonntags die Grünen infrage. Parteichef Werner Kogler kündigte am Montag an, "aktiv" Gespräche zu suchen. Diese sollen dazu dienen, "zu erkennen, ob es sinnvoll ist, ernsthaftere Verhandlungen einzuleiten", sagte Kogler im ORF-Radio.

Schnittmengen mit der ÖVP seien auf den ersten Blick vielleicht "nicht so erkennbar vorhanden", sagte Kogler. Abgesehen vom Klimaschutz gebe es für die Grünen mehrere Anliegen, zum Beispiel die Bekämpfung der Kinderarmut. Es sei "ungeheuerlich" was da zuletzt passiert sei, teilte Kogler mit. Dass "jene mit mehr Vermögen noch mehr gefördert werden" habe "mit den Gerechtigkeitsvorstellungen der Grünen nichts zu tun", sagte der Grünen-Chef. Außerdem brauche es eine ökologische Umsteuerung, nicht nur eine CO2-Steuer - "da gibt es viele Gesprächspartner in der ÖVP".

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