Wiener FPÖ hat keine
Angst vor der Wien-Wahl

Der Obmann des FPÖ-Klubs im Wiener Rathaus, Toni Mahdalik, hat am Montag versichert, dass man nach dem schlechten Abschneiden im Burgenland sich nicht vor der heuer stattfindenden Wien-Wahl fürchte. Auch personell sehe er "überhaupt keinen Änderungsbedarf", wie er in einer Pressekonferenz versicherte. Dies gelte sowohl für den Bund als auch für Wien.

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Voller Zuversicht - Wiener FPÖ hat keine
Angst vor der Wien-Wahl

"Wir haben eine Spitzenduo mit Norbert Hofer und Herbert Kickl", zeigte sich Mahdalik überzeugt. Jeder der beiden habe eine andere Art als Politiker und als Mensch. "Das ist gut so." Es seien die politischen Gegner, die probieren würden, Unruhe in die Partei hineinzutragen.

»Wir haben keine Angst vor der Wahl«

Trotzdem konstatierte Mahdalik: "Das wir keinen Rückenwind haben aus der Bundespolitik ist klar." Die ÖVP habe Positionen der FPÖ übernommen und befinde sich dadurch auf Erfolgskurs. Doch der Rathaus-Politiker versicherte: "Wir haben keine Angst vor der Wahl." Es gelte nun, den designierten Parteiobmann und Spitzenkandidaten Dominik Nepp noch bekannter zu machen: "Das wird wichtig sein."

Nepp soll nicht ausgetauscht werden

Es gebe keinen Anlass, Nepp noch auszutauschen. "Sein Krisenmanagement war hervorragend." Nepp hatte den Wiener Parteivorsitz nach dem Rücktritt von Heinz-Christian Strache im Vorjahr übernommen. Das Ziel für den Herbst sei, mehr als 20 Prozent Stimmanteil zu erzielen (2015: 30,8 Prozent) und den zweiten Platz zu verteidigen.

Strache bzw. die "Allianz für Österreich" (DAÖ) hätten, so verriet Mahdalik, zuletzt weiter versucht, Gemeinderäte oder Bezirksräte zum Wechsel zu bewegen. Das sei jedoch nicht gelungen. Man wolle sich aber, so beteuerte der blaue Klubobmann, mit dem einstigen Parteichef nicht mehr beschäftigen. Strache oder das DAÖ sei "nicht der politische Gegner", auch wenn Strache nun "herumjammert", dass ihn die FPÖ fallengelassen habe.

Mahdalik: FPÖ ließ Strache nicht fallen

Das sei nicht der Fall gewesen, beteuerte Mahdalik. Man habe ihn auch unterstützt, die Hintergründe des 2017 aufgenommenen Ibiza-Videos aufzuklären. Bei dem Auftritt auf der Baleareninsel hatte Strache mit einer vermeintlichen russischen Oligarchennichte über illegale Spenden, Staatsaufträge oder die Übernahme der "Kronen Zeitung" gesprochen. Nach Veröffentlichung der Aufnahmen war er als Obmann und Vizekanzler zurückgetreten. Später wurde er auch von der Partei ausgeschlossen.

Mahdalik bestätigte, dass man nun prüfe, rund 500.000 Euro Anwaltskosten von Strache zurückzufordern. Dieser sieht sich inzwischen auch in der Spesen-Affäre mit Vorwürfen konfrontiert. Laut dem blauen Rathaus-Klubchef wurden in diesem Zusammenhang bei internen Kontrollen aber keine verdächtigen Belege entdeckt. Allerdings, so betont man in der Wiener FPÖ, könne man nicht wissen, ob Rechnungen unter falscher Bezeichnung eingereicht worden seien. Die Unterlagen habe man jedenfalls der Staatsanwaltschaft übergeben.

Blaue beschäftigen sich mit der Leopoldstadt

Inhaltlich beschäftigten sich die Wiener Blauen am Montag mit der Leopoldstadt. Sie bekrittelten vor allem die Pläne von Bezirksvorsteherin Uschi Lichtengger (Grüne), für die Praterstraße Tempo 30 zu verordnen. Diese "Bremse" sei nicht notwendig, befanden Mahdalik und Bezirksparteiobmann Wolfgang Seidl. Generell wurde vor einer "Verschlimmbesserung" der Straße gewarnt. Die Gehsteige seien auch derzeit breit genug, auch die vorhandenen Radwege würden ausreichen, hieß es.

Auch dass das private Dianabad im Herbst schließen soll, kritisieren die Blauen. Sie forderten die Stadt heute auf, die Einrichtung zu übernehmen. Wenn man auf einen Umbau der Praterstraße verzichte, könne man die freiwerdenden Mittel in die Übernahme des Bades investieren, so der FPÖ-Vorschlag.