Unter FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache war die Abschaffung der ORF-Gebühren eine zentrale Forderung der Blauen. Von diesem kategorischen Verlangen rückt jetzt sein designierter Nachfolger Norbert Hofer ab. Er will bei einer Neuauflage von Türkis-Blau jedoch den Ausbau der direkten Demokratie, sagte er in der "Tiroler Tageszeitung" (Freitagausgabe).
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ORF-Gebühr keine Koalitionsbedingung mehr
"Wenn die direkte Demokratie ausgebaut wird, ist das Aus der ORF-Gebühr keine Koalitionsbedingung mehr. Dann kann das Volk über Gebühren entscheiden", sagte Hofer. Und er macht einmal mehr klar, dass er trotz des Vertrauensbruchs von ÖVP-Chef Sebastian Kurz erneut mit der ÖVP koalieren will. Wer mit ihm in die Regierung einziehen soll, weiß er schon: "Ich habe auf meinem Handy bereits eine Liste meiner Ministernamen, die ich dem Parteivorstand zur Abstimmung vorlege. Es sind Leute, die schon einmal zur Wahl gestanden sind oder jetzt kandidieren."
Auch die Liste seiner Stellvertreter, die beim Parteitag am 14. September gewählt werden hat Hofer schon im Kopf. "Herbert Kickl wird, Manfred Haimbuchner bleibt Stellvertreter. Die anderen Namen will ich noch nicht sagen."
Hofer: Aussage wurde falsch interpretiert
Parteichef Norbert Hofer stellte nun in einer Aussendung klar, dass die FPÖ nach wie vor die Abschaffung der Gebühren anstrebt. Die von der "Tiroler Tageszeitung" verkündete Wende bei der FPÖ bezüglich der Abschaffung der ORF-Gebühren gebe es nicht, sie habe seinen Satz über die direkte Demokratie falsch interpretiert.