Da ist er wieder,
der Landbauer!

32-Jähriger kehrt nach Liederbuch-Affäre zurück in den Landtag Niederösterreichs

Die Liederbücher sind ad acta gelegt, jetzt ist es wieder an der Zeit weiterzumachen: Udo Landbauer zieht heute in den niederösterreichischen Landtag ein und wird geschäftsführender Landesobmann der FPÖ Niederösterreich.

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Comeback - Da ist er wieder,
der Landbauer!

Landesparteichef Walter Rosenkranz hat die am Vorabend von den Gremien der NÖ Freiheitlichen getroffenen Entscheidungen am Mittwoch kommuniziert. Michael Schnedlitz ist neuer Landesparteisekretär und folgt in dieser Funktion auf Christian Hafenecker. Die Landesgruppe sei nunmehr "so aufgestellt, wie seit Februar gedacht", sagte Rosenkranz in einer Pressekonferenz in St. Pölten. Landbauer werde ihn in der Führung der Landesgruppe "deutlich und kräftig unterstützen".

Landbauer will "Ohr im Land haben"

Der geschäftsführende Landesobmann sprach von einer Rückkehr nach "fast achtmonatiger Polit-Frühpension". Er wolle nunmehr "konsequent an der Umsetzung unserer Wahlversprechen arbeiten" und "das Ohr im Land haben", kündigte Landbauer an, der bei der Niederösterreich-Wahl im Jänner der Spitzenkandidat der FPÖ war. Der neue Landesparteisekretär Schnedlitz sei ein "fleißiger und harter Arbeiter" und "der absolut richtige für diese Aufgabe". In den Gemeinderatswahlen 2020 sieht Landbauer die "erste Bewährungsprobe, um zu zeigen, dass wir als FPÖ Niederösterreich gewachsen sind und weiter wachsen werden". "Der eine oder andere" Bürgermeister werde dabei angestrebt, fügte Rosenkranz hinzu.

Es müsse das Ziel sein, in Regierungsverantwortung Programme umsetzen zu können, sagte Schnedlitz. Nur so könne die FPÖ schlagkräftig den Landsleuten helfen. Die Gemeinderatswahlen 2020 seien die "erste Mutter aller Schlachten". Schnedlitz ist auch Bürgermeister-Stellvertreter und Sozialstadtrat in Wiener Neustadt. Diese Funktionen wird er beibehalten. Hafenecker, bereits seit Mitte Mai auch FPÖ-Generalsekretär, bezeichnete seinen Nachfolger im niederösterreichischen Landesparteisekretariat als "die beste Wahl".

Schnedlitz war im März in den Landtag in St. Pölten eingezogen. Er hatte dabei das Mandat Landbauers nach dessen Rückzug wegen der NS-Liederbuch-Affäre bei der Burschenschaft Germania übernommen. Mit der Rückkehr des nun geschäftsführenden Landesobmanns in die Politik verzichtete Schnedlitz zugunsten des langjährigen "Weggefährten" auf den Sitz im Landtag. Er hatte diese Entscheidung Ende August auch in einem Facebook-Video kundgetan. Das Mandat hat Schnedlitz bereits schriftlich und "mit heutigem Tag" zurückgelegt.

Zur Person

Geboren wurde Udo Landbauer am 12. April 1986 in Neunkirchen. Nach der Matura 2005 am Militärrealgymnasium an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt studierte er von 2006 bis 2010 Rechtswissenschaften an der Universität Wien und 2013 bis 2015 am FH Campus Wien Management (Masterstudium). Von 2001 bis 2010 jobbte er saisonal als Skilehrer am Semmering.

Politisch engagierte sich der Landtagsabgeordnete, seit 2007 Bezirksparteiobmann Wiener Neustadt, u.a. im Ring Freiheitlicher Jugend (RFJ), wo er Landesobmann (2005 bis 2010) und Generalsekretär sowie Büroleiter (2006 bis 2012) war und seit 2012 Bundesobmann ist. Weiters war Landbauer politischer Referent und Büroleiter im Klub der Freiheitlichen Landtagsabgeordneten und Gemeinderäte in Wien, von 2010 bis 2013 und wieder seit 2016 ist er Stadtrat (zuständig für Sicherheit, Sport, Jugend und Markt) in Wiener Neustadt. Am 7. November 2013 wurde Landbauer als Mitglied des NÖ Landtages angelobt.