Fast Food, schnell reich

48 österreichische McDonald´s Franchisenehmer haben Lizenz zum Gelddrucken

von McDonalds Franchisenehmer Winfried Schmitz © Bild: NEWS/Ricardo Herrgott

„Man kann mit McDonald’s gutes Geld verdienen“, sagt Michael E. Heinritzi. Als absoluter Burger-Gigant betreibt er bereits 41 Fastfood-Restaurants, davon 13 in Österreich und 28 in Deutschland. Im Jahr bringt es der schillernde Unternehmer, der mit Alexandra Swarovski verheiratet ist, auf 100 Millionen Euro Umsatz.

Am Silbertablett werden bei McDonald’s allerdings weder die Hamburger noch die unternehmerischen Erfolge serviert. Wer hier stinkreich werden will, der muss sich die Schürze umbinden und selbst die Laberln schupfen. Sogar Heinritzi muss sich um jedes Restaurant eigens neu bewerben.

Sehr hohe Profitabilität

Dass es sich auszahlt, beweist die Karriere von Andreas Schwerla. Er war bis März als McDonald’s-Boss der ranghöchste McManager im Land. Er tauschte den Chefsessel nach fünf wachstumsstarken Jahren gegen die Fritteuse und wurde Franchisenehmer.

Schwerla weiß, was ihn erwartet: „Die Rendite war immer gut. Für die Gastronomiebranche erreichen wir sehr hohe Umsatzzahlen. So können wir an den Standorten eine sehr hohe Profitabilität erarbeiten“, sagt derjenige, der die Konzernzahlen wie kein anderer kennt. Insider sprechen von bis zu 20 Prozent Umsatzrendite für den Konzern und nochmals so viel für den Franchisenehmer. Solche Werte erreicht in der Branche niemand auch nur annähernd. Aber die wahren Gewinnzahlen werden gehütet wie das Rezept bei CocaCola.

Harter Weg zum Millionär

Vorher heißt es aber selbst kräftig in die Tasche greifen. „Pro Filiale muss ein Franchisenehmer rund 700.000 Euro investieren“, rechnet Schwerla vor. Gut 40 Prozent davon muss der künftige Burger-Verkäufer auf die Theke legen. Walter Jarz, der schon 1973 bei McDonald’s Deutschland angeheuert hat und heute sieben Filialen in Kärnten betreibt, hat früher Franchisenehmer angeheuert: „Ich musste viele Leute ablehnen, die meinten, sie könnten ihr Geld investieren, einen Geschäftsführer anheuern und auf die Bahamas abzischen. Wer ein McDonald’s-Restaurant betreiben will, muss die ersten Jahre jeden Tag im Geschäft stehen“, so der Fastfood- Veteran.

Aber das ist noch nicht alles: Vor der Lizenzvergabe verlangt der US-Konzern eine einjährige, unbezahlte Ausbildung: Selbst jene, die sechsstellige Summen in die Übernahme einer Filiale investieren wollen, müssen eine beinharte Grundausbildung absolvieren – Bodenwischen, stundenlang an der heißen Grillplatte stehen und Kloputzen inklusive. „Finden Sie einmal jemanden, der so viel Geld übrig hat und bereit ist, wieder die Ochsentour durchzumachen“, so Jarz.

Sein Wiener Kollege Winfried Schmitz, der elf Filialen betreibt, pflichtet bei: „Man muss mit seinem ganzen Herzblut das Unternehmen führen und jeden Tag im Restaurant stehen. Nur nebenher kann man kein McDonald’s-Restaurant betreiben.“ Schmitz führt 550 Angestellte und bringt es auf rund 19 Millionen Euro Umsatz im Jahr.

Hoher Einsatz, großer Gewinn

Im Schnitt erzielt jede einzelne McDonald’s-Filiale einen Umsatz von 2,9 Millionen Euro pro Jahr. Natürlich gibt es große Unterschiede, je nach Standort und Größe. Das umsatzstärkste Restaurant steht übrigens in Villach. Franchisenehmer Reinhold Krämer: „Wir haben die Filiale vor drei Jahren komplett neu gebaut und zahlreiche Neuerungen umgesetzt, die gut ankommen.“

Und auch das gehört zum Alltag eines Franchisenehmers: Investitionen. In den vergangenen Jahren wurden alle Filialen nach dem neuen Design umgebaut – und vor allem um die erfolgreichen McCafés erweitert, die wieder neue Kundschaft angelockt haben. Franchisenehmer Martin Spörker: „Wir haben pro Filiale weit über 100.000 Euro in das Redesign investiert. Das war ein Kraftakt, aber es macht sich bezahlt. Es kommen völlig neue Kundenschichten wie Geschäftsleute, die kurze Besprechungen bei uns abhalten. Die Gäste bleiben länger und konsumieren mehr“, freut sich der Unternehmer, der insgesamt sechs Restaurants in Niederösterreich betreibt.

Mehr über die McMillionäre und das Interview mit McDonald´s Boss Andreas Schmidlechner, lesen Sie in der aktuellen Printausgabe von NEWS (15/2013)

Kommentare

Subway macht es glaube ich über eine Holländische BV, die wiederum schüttet nach Lichtenstein aus und von dort geht das Geld endversteuert in die Taschen des Firmengründers - defakto bekommt er das Geld unversteuert in die USA.

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Und mit den Franchisegebühren schmälern sie den Gewinn und zahlen weniger Steuern. Somit ist es eine Gewinnentnahme ohne Steuern zu zahlen und das macht das ganze so profitabel. Das Geld geht über Steueroasen. Das macht Starbucks, Burger Kng etc. genauso. Das Steuerloch sollte gestopft werden. So wie die Mehrwertsteuerrückvergütung!

burbank melden

Genau und das machen alle Großkonzerne in Österreich, z.B. Ikea, VW, REWE usw., die haben ihre Hauptfirma auf den Cayman-Inseln oder Amsterdam und deklarieren die Gewinne als Lizenzgebühren. Zum Start bekommen diese Firmen vom Staat günstige Standorte, Steuerbefreiung und Begünstigungen. Es bedarf nur einer Gesetzesänderung in unserem Land.Nur sind leider viele Politiker im Vorstand dieser Firmen.

Hotchilli9
Hotchilli9 melden

die franchisegebühren gehen an den franchisegeber und sind kosten, die natürlich den eigenen gewinn schmälern! diese sind als einnahmen vom franchisegeber zu versteuern! wo ist da das problem, vielleicht im mangelnden wirtschaftsverständnis?

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